Vatroslav Ignaz Jagič an Hugo Schuchardt (03-05015) Vatroslav Ignaz Jagič Claudia Mayr Helena Reimann Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.4763 03-05015 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 05015 Vatroslav Ignaz Jagič Papier Brief 3 Seiten Sankt Petersburg 1884-12-20 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Claudia Mayr Helena Reimann 2022 Die Korrespondenz zwischen Vatroslav Ignaz Jagič und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

Die Datenmodellierung orientiert sich am DTA-Basisformat, ediarum und der CorrespDesc-SIG.

Das auf DTABf-Modellierungsschema wurde für die Zwecke des Projektes angepasst und befindet sich unter

Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

Rollen-Taxonomie

Datumstaxonomie

Thesaurustaxonomie

Vatroslav Ignaz Jagič Sankt Petersburg 1884-12-20 Hugo Schuchardt Russia St Petersburg St Petersburg 30.31413,59.93863 Korrespondenz Vatroslav Ignaz Jagič - Hugo Schuchardt Korrespondenz Etymologie Rezension Archiv für slavische Philologie Bitte um Publikationszusendung Publikationsanfrage Bitte um Rezension Russisch Tschechisch Polnisch Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
St. Petersburg 20.12.1884 Sehr geehrter Herr College!

Ein kleines Unwohlsein machte es mir nicht möglich früher auf Ihr werthes Schreiben vom 6. d. M. zu antworten. Wenn Sie nicht selbst einen Recensenten für Ihr Werk auffinden können – in diesem Falle müßte ich die Anzeige möglichst bald bekommen – so übernehme ich gern die Verpflichtung dafür zu sorgen, daß das Werk schon im zweiten Heft des T. B. besprochen wird. Haben Sie daher die Güte es mir unter Kreuzband eingeschrieben zu schicken.

Das Wort тряпка, тряпица тряпьë es kann man nicht unmittelbar vom Verbum Tpeпaть (böhm. třepati) ableiten, so wohl bei der russ. Wortform Тряп - , wie bei der boehm. třapec spricht dagegen der Wurzelvocal. Vom Verb Tpeпaть hätte es eben so geben können трепка, трепица etc., wie es den Nationaltanz Трепакъ gibt.

Die Bedeutung des boehm. třapeo, die Quaste, scheint auch fürs altrussische zu gelten, wo in der Urkunde von goldenen Gürteln und Kopftüchern mit seidenen Тряпки die Rede ist. Das Wort sieht weder im boehm. noch im russischen als entlehnt aus. Wenn es also aus der slavischen Sprache gedeutet werden soll, so wird man zur Wurzel* ТРѫПАТИ geführt, die durch das lit. trempiu „auf etwas scharf treten“ eine gewisse Bestätigung erhält. Unter трѫпица scheint also ursprünglich eine herabhängende Zottel gemeint zu sein.

Wenn im ruß. das Wort entlehnt wäre, so würde man es vor allem im polnischen erwarten, und doch gerade da finde ich es nicht. Auch das spricht für ein hohes Alter des Wortes.

Ich bedauere sehr, daß ich Ihnen keine bessere Auskunft zu geben vermag.

Erlauben Sie mir von der kleinen Notiz betreffs der Auslassung der Copula in meiner Zeitschrift einen Gebrauch zu machen?

Mit freundlichem collegialischem Gruß Ihr ganz ergebenster V. Jagić