Hugo Schuchardt an Herbert Steiner (03-57.3575)

von Hugo Schuchardt

an Herbert Steiner

Wien

22. 08. 1919

language Deutsch

Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Herbert Steiner (03-57.3575). Wien, 22. 08. 1919. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2016). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.4650, abgerufen am 02. 10. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.4650.


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Herrn Herbert Steiner
Wien13 St. Veitg. 65I
Graz, 22. Aug. 19

Lieber Herr!

Ich bin Ihnen mehr zu Danke verpflichtet als Sie mir. Wie haben Sie nur das Alles ausfindig gemacht? Sollte Ihnen noch weiter eine oder die andere Lücke aufstoßen, so bitte ich wiederum um gütige Mitteilung. Etwa eine Besprechung von Brinkmanns Metaphern 1879, nach der ich seiner Zeit vergebens gesucht habe?1

Mit besten Grüßen

Ihr
HSchuchardt

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Sollten Sie etwa in diesen Tagen an Prof. Voßler schreiben, so bitte ich Sie ihn vielmals von mir zu grüßen, ihm für die beiden Sendungen zu danken und ihn zu seiner Berufung nach Berlin2 zu beglückwünschen; ich bin von der Hitze so übermannt, daß ich meinen Briefverpflichtungen nur zum Teil nachkommen kann.


1 Es gibt eine Besprechung Schuchardts von Brinkmanns Aufsatz, „Der Hund in den Romanischen Sprachen und im Englischen“, AnS 46, 1870, 425-464 , die den Titel „Miscelle“, AnS 47, 1871, 347-349 trägt; eine Besprechung von Brinkmanns Buch Die Metaphern, Studien über den Geist der modernen Sprachen, Bonn 1878 konnte nicht nachgewiesen werden.

2 Vgl. Vossler (München, 10.11.1919) an Schuchardt (wie Anm. 1 zu Lfd. Nr. 01-11236): „Durch Frau Hofrat Goldschmied u. durch den kleinen Herbert Steiner höre ich, daß Sie sich für mein Tun u. Lassen so freundlich u. lebhaft interessieren. Da will ich Ihnen nun eigenhändig die Nachricht bringen, daß ich soeben den Ruf nach Berlin abgelehnt habe. Man hat mir hier so viel Entgegenkommen u. Freundschaft gezeigt, daß es ein Unrecht gewesen wäre zu gehen. Ich bekomme im nächsten Sommer ein planmäßiges Extraordinariat der roman. Philologie zu meiner Entlastung bei der Ausbildung der Lehramtskandidaten u. kann nun wieder mehr zum Italienischen zurückkehren u. mich auch sprachphilosophisch noch wilder austoben“.

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