Hermann Urtel an Hugo Schuchardt (46-12297)
von Hermann Urtel
an Hugo Schuchardt
08. 04. 1921
Deutsch
Schlagwörter: Balzac, Honoré de Schuchardt, Hugo (1920) Urtel, Hermann (1924) Curtius, Ernst Robert (1923)
Zitiervorschlag: Hermann Urtel an Hugo Schuchardt (46-12297). Hamburg, 08. 04. 1921. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2016). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.4545, abgerufen am 03. 10. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.4545.
H[amburg] 8.4.21.
Lieber, verehrter Herr Professor!
Verzeihen Sie, daß die beabsichtigte Sendung der schwed. Bücher sich solange vertrödelt hat.1 Sie liegen schon über ein – zwei Monate gepackt da, die ,Aussenhandelsstelle‘ liegt am andern Ende der Stadt, da war ich nun heute zur Erlangung der ,Ausfuhrerlaubnis‘, eine dieser bureaukratischen Verstopfungsoperationen. Ich musste es wieder aufknoten u. eine Widmung hineinschreiben, die dann natürlich auch noch etwas mislang angesichts der Bureaukratenphysiognomien. Schönen Dank noch für den Exkurs des Sprachurspr. III!2 Ich sass fast drei Wochen am Krankenbett meiner 7jährigen, die schwere Masern hatte u. bin ausserdem Hauswart, da meine Frau 3 Wochen schon in Ems sich erholt; sie hat es nötig! Schreibt aber von dort sehr vergnügt. Im Sommersemester lese ich über H. de Balzac3, psychologischen Roman (Bourget, Maupassant u.a.) u. brasilian. Literatur, eine schöne Last.
Viele liebe Grüsse in Treue Ihr
Urtel.
Verzeihen Sie den Umschlag des einen Buches; er ist einmal beim Umzug lädiert worden.
2 „Sprachursprung III“, SB d. Preuß. Akad. d. Wiss. 1920, 448-462.
3 Vgl. auch Urtel, „Ein neues Balzacbuch“, GRM 12/13, 1924, 42-47, eine Besprechung von Ernst Robert Curtius‘ Balzac, Bonn 1923.