Hermann Urtel an Hugo Schuchardt (20-12271)
von Hermann Urtel
an Hugo Schuchardt
01. 02. 1916
Deutsch
Schlagwörter: Glückwünsche Baskisch Morf, Heinrich
Zitiervorschlag: Hermann Urtel an Hugo Schuchardt (20-12271). Berlin, 01. 02. 1916. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2016). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.4518, abgerufen am 31. 05. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.4518.
1. Febr. 1916. Berlin. Hospiz Wilhelmstr. 34.
Sehr verehrter, lieber Herr Professor!
In wenigen Tagen feiern Sie wieder Ihren Geburtstag; ich hoffe, daß Sie diesen Tag recht gut in bestem Wohlsein verbringen mögen. Mit meinen herzlichsten Glückwünschen trage ich vielen längst geschuldeten Dank herbei, aber auch neue Bitten. Die Kabylenlieder haben mir sehr viel Freude gemacht, leider wurde mein sujet mir sehr bald entrissen und zu seinen Kameraden ins Mohammedanerlager transportiert.1 Nun hatte ich mich meinen Basken im Lager etwas gewidmet u. diese Anfangsstudien scheinen nun auf erweiterter Basis gedeihen |2| zu sollen. Ich habe die unerhörte Freude, daß mich Morf hierher nach Berlin gerufen hat, um die Lagerforschungen in der Kommission der phonographischen Aufnahmen mit zu betreiben.2 Seit drei Tagen bin ich tief in den interessantesten Vorbereitungen. Ich möchte ausser den fr. Patois auch das Baskische bearbeiten lernen, brauche dazu aber ernsterer Studien. Die Zeit dazu werde ich haben. Wollen Sie mir nun – darum bitte ich herzlich – ein wenig sagen, wie ich mich methodisch in das Baskische am zweckmässigsten hineinarbeite. Ich muß das lernen und gründlich!
Als kleine Huldigung zum 4. Februar darf ich Ihnen wohl ein kleines baskisches Gedicht nebst Redensarten3
2 Vgl. im Briefwechsel Morf-Schuchardt bes. die Lfd.Nr. 07519 u. 07527.
3 Zur „Fortsetzung“ bzw. der Einziehung des Briefschlusses durch die Militärzensur vgl. Lfd.Nr. 21-12272.