Ferdinand Blumentritt an Hugo Schuchardt (054-01091)
an Hugo Schuchardt
30. 10. 1883
Deutsch
Schlagwörter: Networking Sprachprobe Küchendeutsch
Latein
Griechisch Schuchardt, Hugo (1884)
Zitiervorschlag: Ferdinand Blumentritt an Hugo Schuchardt (054-01091). Leitmeritz, 30. 10. 1883. Hrsg. von Veronika Mattes (2013). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.450, abgerufen am 30. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.450.
Printedition: Mattes, Veronika (2010): "Sa Profesor Schuchardt munting alay ni F. Blumentritt": Die Briefe Ferdinand Blumentritts an Hugo Schuchardt. In: Grazer Linguistische Studien. Bd. 74., S. 63-237.
Leitmeritz 30. Oct. 1883
V.F!
Der Leitmeritzer Materialiensammler dürfte Collega Vogrinc1 sein, den ich schon vor längerer Zeit anzuwerben versuchte, damals wollte er aber nicht darauf eingehn, weil ich ihn für das Slovenisch-Deutsch engagieren wollte, er mir aber erklärte, er wäre von der Heimat (Cilli2) schon zu lange weg, als dass er viel in dieser Sache thun könnte. ----
1.) Seinse ăber schlechte Kedl die Husaren håbn doch Kirass gsehn und haunse mich in Gsicht.
2.) Frailles (Plural von "Fräulein")
3) Bitt Ine Herr Proufesser sognse mir is hait wegen Wåhl*-frei?3 wissense ise wegen Werstel (Würsteln) was sunst mir bleibte liegen (1 ps.a verba)
B.s.m.
F. Blumentritt
* Dies mit dem folgenden frei als ein Wort auszusprechen: Wåhlfrei
|2|1 Gottfried Vogrinz, Lehrer für Latein und Griechisch am Staats-Obergymnasium in Leitmeritz, später am deutschen Gymnasium in Brünn. Blumentritt stellte den Kontakt zwischen Vogrinz und Schuchardt her. Im Nachlass Schuchardts existieren acht Briefe Vogrinz, zur Kindersprache und zum Slawischen (Briefe Nr. 12502-12509). Der erste ist vom Dezember 1883.
2 Celje, Slowenien.
3 S. Schuchardt (1884: 62).