Hermann Urtel an Hugo Schuchardt (01-12252) Hermann Urtel Frank-Rutger Hausmann Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.4498 01-12252 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 12252 Hermann Urtel Papier Brief 3 Seiten Hamburg 1909-10-27 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Frank-Rutger Hausmann 2016 Die Korrespondenz zwischen Hermann Urtel und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Hermann Urtel Hamburg 1909-10-27 Hugo Schuchardt Germany Hamburg Hamburg 9.99302,53.55073 Korrespondenz Hermann Urtel - Hugo Schuchardt Korrespondenz Reisen 50. Versammlung deutscher Schulmänner und Philologen (Philologentag) in Graz (1909) Villa Malwine Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
Hamburg. 27. Oct. 1909.Uferstrasse 24. Hochverehrter Herr Hofrat!

Schnell sind die Wochen verflossen, seit wir aus Östreich zurückgekehrt sindUrtel hatte in Graz an der 50. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner teilgenommen und dabei Schuchardt kennengelernt, vgl. Lfd.Nr. 12254. Urtel hatte über die romanischen Krankheitsnamen referiert, s. Verhandlungen der fünfzigsten Versammlung deutscher Schulmänner und Philologen in Graz vom 28. Sept. bis 1. Okt. 1909 , Leipzig 1910, 163-164 (Zusammenfassung)., zurück in die Stadt mit dem ewigen Regenhimmel und den Scharen von brummigen, schwarzen Hafenarbeitern. Gerade in dieser Umgebung hat der Name „Östreich“ einen eigenartigen Klang für unser Ohr. Wir denken an Tage voll Sonnenschein, innerlich und äusserlich, inmitten des liebenswürdigsten Stammes, den man sich denken kann. Nach Graz kamen die Tage in Wien, wo wir an einem blauen Herbsttage vom Leopoldsberge in die Donauebene hinabschauten und dann bis in die Nacht hinein mit Wurzbach Wolfgang von Wurzbach (1879-1957), Romanist in Wien. beim Dalmatiner sassen. Dann Prag mit den Palästen und Toren der Schwedenzeit, mit dem Juden- friedhof und dem schmutzigen Strassenvolk – Und nun sitze ich wieder am Schreibtische, und die Worte, die ich unter Ihrem Namen verehrter Herr Hofrat, in Büchern und Zeitschriften lese, klingen besonders lebensvoll und eindringlich zu mir. Und ich halte wohl inne und denke zurück an die Villa mit der Rundsicht vom platten Dach, mit den weiten hallenden Räumen und den Ausblicken in den grünen Garten. Und so reden wir beide hier oft von der schönen Fahrt über die Berge und denken voll Dankbarkeit Ihrer Freundlichkeit.

Leider scheint die Hoffnung gering, dass wir Sie hier einmal begrüssen dürfen, denn die Adria lockt mehr als die kältere Nordsee.

Und doch möchten wir dem Ausdruck geben, wie sehr wir uns freuen würden, Sie hier zu sehen, falls der Weg Sie einmal nach dem Norden führen würde.

Meine Frau sendet Ihnen, hochverehrter Herr Hofrat, ihre freundlichsten Empfehlungen und ich selbst begrüsse Sie in dankbarer Ergebenheit und Verehrung

als der Ihrige Hermann Urtel