Sextil Pușcariu an Hugo Schuchardt (10-09063)

von Sextil Pușcariu

an Hugo Schuchardt

Tschernowitz

27. 12. 1908

language Deutsch

Schlagwörter: Etymologielanguage Aromunischlanguage Neugriechisch Schuchardt, Hugo (1909) Melchior, Luca ([o. J.])

Zitiervorschlag: Sextil Pușcariu an Hugo Schuchardt (10-09063). Tschernowitz, 27. 12. 1908. Hrsg. von Luca Melchior und Katrin Purgay (2016). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.4431, abgerufen am 29. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.4431.


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Cernăuţi, am 27/XII 1908
Strada şcoalei 10.1

SEXTIL PUŞCARIU,2

dankt verbindlichst für die freundliche Gratulation und für die Studie über nastur.3 Die Bedeutungen des Wortes im Aromunischen hat er aus dem im Wb., Vorwort X genannten Werke Weigands4, wo auch ein naşu "Quaste" angegeben wird, welches möglicherweise damit zusammenhängt.


1 "Cernăuţi, ……………… 1908…" und "Strada şcoalei 10." vorgedruckt.

2 Vorgedruckt. Beim Vordruck wurde händisch der Punkt zum Beistrich geändert.

3 Schuchardt (1909a).

4 In Puşcariu (1905: IX-X) ist zu lesen: "Da ich selber im Begriffe bin, ein größeres Werk über die Istrorumänen zu schreiben, werde ich bald Gelegenheit haben, einige Mängel in Byhans Glossar und infolgedessen auch in meinem Wörterbuche zu verbessern. Am besten war ich über das Aromunische unterrichtet, da mir außer dem umfangreichen Zettelwörterbuche, welches mir Herr Professor G. Weigand in freundlichster Weise zu benützen erlaubte, auch die wertvollen Angaben des Aromunen aus Avela, Herrn P. Papahagi, zur Verfügung standen. Um eine einheitliche Form des von Weigand aus verschiedensten Gegenden der Türkei gesammelten Materials zu erzwecken, schickte ich mein Manuskript Papahagi, der seine einheimischen Mundartformen hinzusetzte. Nur selten gehen die Angaben W.'s und P.'s auseinander, was auch immer durch ein dem Worte unmittelbar hinzugesetztes W. oder P. angedeutet wurde. Dagegen gewann ich durch P.'s Mitteilungen ein neues unbekanntes Material und war imstande, in solchen Fällen, wo das schriftrumänische Wort im Aromunischen verschwunden ist, das entsprechende Lehnwort (meist neugriechischen Ursprungs) anzugeben. Dadurch kann man nicht nur einen Einblick in das Leben einer fremden Einflüssen stark ausgesetzten Mundart gewinnen, sondern mein Wörterbuch kann auch als ein kleines Dacorumänisch-Aromunisches und die dritte Abteilung des Index als ein Aromunisch-Dacorumänisches Glossar benützt werden". Weigand selbst plante seit den 1890er Jahren, ein etymologisches Wörterbuch der aromunischen Sprache zu verfassen, setzte jedoch nie sein Vorhaben um (vgl. z.B. Melchior (im Druck) für die entsprechenden Passagen in der Korrespondenz mit Schuchardt).

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 09063)