Richard Riegler an Hugo Schuchardt (37-09624)
von Richard Riegler
an Hugo Schuchardt
25. 08. 1921
Deutsch
Schlagwörter: Persönliche Treffen Dankschreiben Onomastik Publikationsversand Networking Spitzer, Leo Graz Riegler, Richard (1907)
Zitiervorschlag: Richard Riegler an Hugo Schuchardt (37-09624). Klagenfurt, 25. 08. 1921. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2016). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.4372, abgerufen am 22. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.4372.
Klagenfurt, 25.8.21.
Hochgeehrter Herr Hofrat!
Von Leonstein, wo ich seit Mitte August bei Freund Spitzer weile, auf einige Stunden hierher zurückgekehrt, finde ich Ihre wertvolle Sendung vor, für die ich herzlichst danke. Der Fledermausartikel, eine dankenswerte Bereicherung der Tiernamenkunde, hat mich besonders gefesselt1. – Wie immer, so hat sich auch heuer bei Spitzer eine unheimlich gelehrte Gesellschaft zusammengefunden: drei Univ.professoren (aus Wien, Bonn, Padua) u. zwei weibliche Doktoren2. Meine Frau und ich fühlen uns |2| dieser Gelehrsamkeit gegenüber als Vertreter des Naiv-Volkstümlichen. Nach Graz würde ich sehr gerne kommen, doch macht mir seit dem Tode meiner guten Mutter Beherbergung und Verpflegung Schwierigkeiten.
Mit den besten Wünschen für Ihr Wohlergehen
in alter Verehrung
Ihr
Riegler
1 Vgl. dazu Riegler, Das Tier im Spiegel der Sprache, 1907, 11-13; „Fledermaus“, HDA , Sp. 1579-98.
2 Aufgrund der Briefe Spitzers an Schuchardt lassen sich Hans Hahn (1879-1934), Mathematiker in Wien, vorher in Bonn; Giovanni / Hans Maver (1891-1970) Slawist in Padua, und die beiden Schwestern Helene (1861-1942) und Elise Richter (1865-1943) aus Wien identifizieren. Spitzer selber spricht in seinem Brief an Schuchardt vom 1.9.1921 von dem „Kreis der ,blödelnden Gelehrten‘ von Leonstein“. Später stieß auch Gerhard Rohlfs (1892-1986) dazu.