Richard Riegler an Hugo Schuchardt (25-09612) Richard Riegler Frank-Rutger Hausmann Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.4360 25-09612 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 09612 Richard Riegler Papier Brief 3 Seiten Klagenfurt 1917-04-08 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Frank-Rutger Hausmann 2016 Die Korrespondenz zwischen Richard Riegler und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Richard Riegler Klagenfurt 1917-04-08 Hugo Schuchardt Austria Klagenfurt Klagenfurt 14.30528,46.62472 Korrespondenz Richard Riegler - Hugo Schuchardt Korrespondenz Literaturhinweise / bibliographische Angaben Erster Weltkrieg Politik- und Zeitgeschichte Verleih von Publikationen Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
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Klagenfurt, 8.4.1917 Hochgeehrter Herr Hofrat!

Ihre MilzstudieWie Anm. 1 zu Lfd. Nr. 24-09611. habe ich mit großem Interesse gelesen und auch für meine Tiermetaphern viel daraus profitiert. Darf ich Herrn Hofrat darauf aufmerksam machen, daß S. 167 zu sp. pajarilla vielleicht auch das von Tobler gedeutete aloyar herangezogen werden könnte, wozu ich die Parallelen in meinem Buche S. 164 zu vergleichen bitteRiegler, Das Tier im Spiegel der Sprache: ein Beitrag zur vergleichenden Bedeutungslehre, Dresden 1907, 164-165 hier das Kapitel „Lerche“.. – Was das Verhältnis der Reichsdeutschen zu den Italienern anlangt, so find‘ ich der ersteren Entrüstung über den welschen Undank auch vollkommen begreiflich. Wir Österreicher haben uns über die gegenseitigen Gefühle niemals Illusionen gemacht, während von reichsdeutscher, besonders preußischer Seite – abgesehen von d. katstrfl. Hilfeleistung 1866! – mit Italien ein wahrer Kult getrieben wurde. Es ist kein Zufall, daß die meisten Italienschwärmer unter den deutschen Schriftstellern Norddeutsche sind. Ich erlaube mir an Allmers, Heyse, Stahr, Hehn, Gregorovius, Kaden, Voß + (+ dessen Abschiedswort an Italien, den Roman „Auch du, Brutus!“ besitze ich. Er steht zur Verfügung) zu erinnern! Hermann Allmers, Paul Heyse, Adolf Stahr, Victor Hehn, Ferdinand Gregorovius, Woldemar Kaden, Richard Voß. Die Hinneigung der Niederdeutschen zu Italien war meine ich nicht sowohl in der geographischen als in der ethnographischen Distanz begründet. Diese Liebe beruhte aber nicht auf Gegenseitigkeit. Dies hatte schon der Reiseschriftsteller Karl Böttcher im Jahre 1906 erkannt u. in seiner in Rom geschriebenen Broschüre „Germania im Auslande. Ungemütliche Wahrheiten“ öffentlich ausgesprochen. (Steht gleichfalls zur Verfügung). Jetzt, da Böttchers Wahrnehmungen eine so blutige Bestätigung gefunden haben, gewährt die Lektüre der mutigen, aber leider in effekthaschendem Stil geschriebenen Broschüre einen eigentümlichen Reiz.

Wie ich aus Ihren wunderbar sicheren, keine Spur von Neurasthenie verratenden Schriftzügen ersehe, ist Ihr Gesundheitszustand vollkommen befriedigend, worüber sich von Herzen freut

Ihr hochachtungsvoll ergebener R. Riegler