Hugo Schuchardt an Georges Lacombe (165-099)

von Hugo Schuchardt

an Georges Lacombe

Graz

28. 10. 1911

language Deutsch

Schlagwörter: Revue internationale des études basques Vinson, Julien Azkue y Aberasturi, Resurrección María de Schuchardt, Hugo (1911) Schuchardt, Hugo (1906) Schuchardt, Hugo (1911) Schuchardt, Hugo (1911)

Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Georges Lacombe (165-099). Graz, 28. 10. 1911. Hrsg. von Katrin Purgay (2017). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.4100, abgerufen am 29. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.4100.


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S. g. H. u. Fr. !

Meinem Artikel für die RB sende ich einige Zeilen nach, zunächst als Antwort auf Ihren Brief. Mit den Aranistas, glaub’ ich, darf man über sprachliche Angelegenheiten nicht diskutieren. Was J.M. von Vinson sagt: coleccionador de Libros de euzkera adquiridos algunos por procedimientos reñidos con la corrección, enthält eine starke Beleidigung. In meinem Aranzadi-aufsatz habe ich mich auf Ihre Äußerung über bascophile bezogen. – Pert̃oli hat Azkue im Sinne von: personne légère, évaporée, und geht sicher auf den in die Luft geschleuderten Pflock im Bistoquetspiel (das ich in meinem Bask. u. Rom. 49 berührt habe) zurück, der denselben Namen führt. Dieses per t̃oli, pertoli ist aber nichts anderes als bearn. bartolis, bistoquèt, das ebenso auf ein romanisches vert(ib)ulum oder ähnl. zurückgeht, wie bartoii, verveux (bask. pert̃oli). Wegen des -n vgl. lang. bertoulen, verveux. Pi t̃ulin ist aus pert̃oli durch Einmischung von pitin „klein“ entstanden, das sich so zwar nur im Bizk. findet, aber vgl. niedernav. pit̃oka, pitšika u.ä. – Wenn Sie mir Ihre Bemerkungen zu gauntza schicken wollen, wird dann noch Platz sein zu einem PS, oder zu Noten am Fuß der Seiten? Auf Einschübe wird man bei dem allzuengen Drucke der RB wohl verzichten müssen, sofern sie nur einige Buchstaben umfassen; selbst bei einem Worte würde es nötig sein die Zeilen umzubrechen. Eine Zeile nicht mehr nicht minder würde keine Schwierigkeit machen. Deshalb bitte ich Sie, schon in meinem Mscr. (von Leiz. II) an der Stelle wo ich von niri Joh. 5,36 |2| rede, nach mon père einzuschalten (im Urtext nur ὁ πατήρ, lat. pater) – ich glaube wenigstens es vergessen zu haben.

Mit herzl. Gr.

Ihr

H. Sch.

Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Fondo Lacombe (Euskaltzaindia). (Sig. 099)