Hugo Schuchardt an Georges Lacombe (151-102)

von Hugo Schuchardt

an Georges Lacombe

Graz

11. 09. 1911

language Deutsch

Schlagwörter: Azkue y Aberasturi, Resurrección María de

Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Georges Lacombe (151-102). Graz, 11. 09. 1911. Hrsg. von Katrin Purgay (2017). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.4086, abgerufen am 02. 04. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.4086.


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S.g.H.u.Fr.

Mein armer Kopf gestattet meiner Feder für heute nur wenige Zeilen. – Bascophile in dem Sinne von „Erforscher des Baskischen“ lehne ich mit Ihnen ab; es wird nichts übrig bleiben als bascologue. Denn auch basquisant gefällt mir nicht; es ist nicht nur zwei-, sondern dreideutig, nämlich basquiser kann ja so viel sein wie „baskisch machen“ (vgl. germaniser, celtiser usw.) – Collignon spricht einmal davon daß die Basken eigentlich basquisés „baskisiert“ sein könnten, d.h. ihre heutige Sprache erst von einer andern Rasse übernommen haben. Übrigens habe ich das Gefühl daß man bei basquisant zunächst nur an einen denke der sich überhaupt – sei es auch in dilettantischer Weise – mit dem Baskischen beschäftigt; würde man es wohl auch von einem Basken (wie Azkue) selbst gebrauchen?

|2|Basquiste ließe sich neu nach sémitiste, slaviste usw. bilden. – Vasconica wäre besser gewesen als Vasconiana – worauf bezieht sich im Eskualdun „Jarraikia zabilan Lacombe… eskuaraaz abiatu duen liburu tarro baten osatzeari“? – Überschrift der kleinen Note: dança (oder daunça), kurz die betreffende Form. – Ein andres Mal mehr

Mit b. Gr.

Ihr

H. Sch.

Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Fondo Lacombe (Euskaltzaindia). (Sig. 102)