Adolf Tobler an Hugo Schuchardt (18-11723)

von Adolf Tobler

an Hugo Schuchardt

Berlin

17. 11. 1900

language Deutsch

Schlagwörter: Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften (Berlin)language Baskisch Linschmann, Theodor/Schuchardt, Hugo (1900)

Zitiervorschlag: Adolf Tobler an Hugo Schuchardt (18-11723). Berlin, 17. 11. 1900. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2016). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.4053, abgerufen am 25. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.4053.


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Verehrter Freund u. Kollege,

daß ich Ihr Werk der Akademie sehr gern vorlegen werde, versteht sich von selbst.1 Ich habe es Ihnen nur darum nicht gleich zugesagt, weil ich nach Ihrem Briefe das Werk in den nächsten Tagen glaubte erwarten zu dürfen, und annahm, ich würde Ihnen gleich melden können, Ihr Wunsch sei bereits erfüllt. Aus Ihrer Einleitung werde ich hoffentlich soviel entnehmen können als es zu der Vorlegung bedarf. Daß ich vom Bask. auch nicht das Allergeringste weiß, auch nicht hoffen darf, darüber jemals etwas zu erfahren, würde ich feierlichst zu beteuern bereit sein, wenn es dessen bedürfte. Für Ihren Herrn Gehülfen wird etwas zu thun mir nicht leicht möglich sein. Zum mindesten wäre erforderlich, über amtlich nachgewiesene Studien etwas zu wissen. Auch Gold- oder Silberwaren erwirbt man nicht gern ohne sich erst zu überzeugen, ob ihnen ein amtlicher Stempel aufgeprägt ist, der einen Minimalwert verbürgt.

Mit freundschaftlichem Gruße Ihr ganz ergebener
Tobler.
17. Nov. 1900
W. Kurfürstendamm 25.


1 Es handelt sich vermutlich um I. Leizarragas Baskische Bücher von 1571... [hrsg. von] Th. Linschmann und H. Sch., Strassburg: K. J. Trübner, 1900, 9-120. Warum diese ausführlich eingeleitete Ausgabe nicht von der Berliner Akademie in Druck genommen wurde, kann nur gemutmaßt werden. Vielleicht hat die etwas abschätzige Bemerkung Toblers über Theodor Linschmann (1850-1940), einen anerkannten Baskologen, mit dem Schuchardt eng zusammenarbeitete (vgl. den  75 Briefe umfassenden Briefwechsel, Bibl. Nr.06465-06540), ihn bewogen, seinen Antrag zurückzuziehen und einen anderen Publikationsort zu suchen. Dies würde auch erklären, dass die Korrespondenz mit Tobler für dreieinhalb Jahre wieder abbricht.

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 11723)