Adolf Tobler an Hugo Schuchardt (02-11707) Adolf Tobler Frank-Rutger Hausmann Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.4038 02-11707 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 11707 Adolf Tobler Papier Brief 2 Seiten Berlin 1872-01-11 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Frank-Rutger Hausmann 2016 Die Korrespondenz zwischen Adolf Tobler und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Adolf Tobler Berlin 1872-01-11 Hugo Schuchardt Germany Berlin Berlin 13.41053,52.52437 Korrespondenz Adolf Tobler - Hugo Schuchardt Korrespondenz Universitätsangelegenheiten Berufungen Universität Straßburg Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
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Berlin, d. 11. Jan. 1872. Geehrtester Herr Doctor.

Das Wenige, was ich betreffend die Besetzung der romanischen Professur in Straßburg mit Sicherheit sagen kann, ist, daß Freiherr von Roggenbach Franz von Roggenbach (1825-1907), badischer Minister, wurde zum ersten Kurator der 1803 untergegangenen und jetzt wiedergegründeten deutschen Universität in Straßburg ernannt. vor Weihnachten bei mir war und mich fragte, ob ich die Stelle annehmen wolle, was ich sofort und ohne mir erst ein Angebot machen zu lassen, verneinte, da ich keinen Grund habe mich aus meinem jetzigen Wirkungskreis hinaus zu wünschen. Im Verlaufe weiterer Unterhaltung erwähnte ich der früher preußischerseits geäußerten Absicht zwei Lehrstühle für das rom. Fach zu errichten (Lit. Geschichte & Linguistik) & den einen mit Hillebrand zu besetzen, & erlaubte mir auf Sie hinzuweisen als ohne Zweifel geeigneten Candidaten für den zweiten, über den bei Mommsen Vgl. HSA Bibl. Nr. 07438 den Brief Mommsens vom 19.1.1872. Mommsen antwortet Schuchardt zwar freundlich, erklärt sich aber in romanistischen Dingen für nicht zuständig und bezeichnet Schuchardts Arbeit über den vulgärlateinischen Vokalismus als nicht aussagekräftig für die in Straßburg geforderte romanistische Kompetenz. & in Leipzig weitere Auskunft zu erhalten wäre. Auch Mussafia habe ich nachdrücklichst empfohlen, seither aber gehört, daß keine Aussicht vorhanden ist, ihn von Wien wegzulocken. Es kam mir übrigens vor, als liege dem Herrn Commissar der Entschluß nahe, mit der Besetzung der in Rede stehenden Stelle (oder Stellen) einstweilen zuzuwarten. Von Bewerbungen darum, die von irgend welcher Seite erfolgt wären, ist mir nichts bekannt; nicht einmal der endlose Klatsch, dessen Gegenstand die Straßburger Universität ist, scheint sich auf die romanischen Dinge geworfen zu haben. Wenn Sie in dieser Sache etwas mehr zu thun gedenken als abzuwarten, so würden Sie sich wohl am besten an H. von R. selbst wenden oder aber an Mommsen, wenn die Natur Ihrer Beziehungen zu ihm der Art ist, daß Sie es können; sicher ist, daß Mommsens Rath bei Herrn v. R. viel Gewicht hat.

Ihr hochachtungsvoll ergebener Adolf Tobler.