Hugo Schuchardt an Georges Lacombe (115-074)
von Hugo Schuchardt
22. 04. 1911
Deutsch
Schlagwörter: Duvoisin, Jean-Pierre Riegler, Richard Urquijo Ybarra, Julio de
Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Georges Lacombe (115-074). Graz, 22. 04. 1911. Hrsg. von Katrin Purgay (2017). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.4013, abgerufen am 30. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.4013.
Sehr geehrter Herr und Freund.
Besten Dank für Ihre Beschreibung des Mus. Über das Mouche-spiel habe ich mich beim besten Willen noch nicht unterrichten können. – An meine Erwähnung des bask. erbiñude„Hasenamme“ = Wiesel anknüpfend (kennen Sie das Wort auf französischer Seite? Duvoisin hat erbindori) hat R. Riegler (ein früherer Zuhörer von mir) in „Wörter und Sachen“ II, das Wort mit Beziehung auf gewisse mythische Vorstellungen von dem Wiesel die in Europa weit verbreitet sind, zu erklären versucht. Ich habe de Urquijo nach etwaigen Überlieferungen bezüglich des Tieres befragt; er konnte mir nichts davon melden. Neuerdings habe ich nun als Ausdruck für das dem Wiesel so nahe verwandte Frettchen bask untšartagefunden, welcher mir eine Art Parallele zu |2|erbiñude zu sein scheint, obwohl ich arta nicht recht verstehe; ist es „Sorge“, „Pflege“ im Sinne von „Pflegen“ wie span. cura = curator? Wenn Sie etwas dazu zu sagen wissen, bitte mir es mitzuteilen.
Mit besten Grüßen
Ihr erg.
H. Schuchardt
Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Fondo Lacombe (Euskaltzaindia). (Sig. 074)