Hugo Schuchardt an Georges Lacombe (020-022) Hugo Schuchardt Katrin Purgay Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.3804 020-022 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Spain Bizkaia Bilbao Euskaltzaindia - The Royal Academy of the Basque Language Fondo Lacombe (Euskaltzaindia) 022 Hugo Schuchardt Papier Brief 4 Seiten Graz 1908-08-19 Katrin Purgay 2017 Die Korrespondenz zwischen Hugo Schuchardt und Georges Lacombe Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Hugo Schuchardt Graz 1908-08-19 Georges Lacombe Austria Graz Graz 15.45,47.06667 Korrespondenz Hugo Schuchardt - Georges Lacombe Korrespondenz Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Fondo Lacombe (Euskaltzaindia). Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Fondo Lacombe (Euskaltzaindia). Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Fondo Lacombe (Euskaltzaindia). Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Fondo Lacombe (Euskaltzaindia).
G. 19. Aug. '08 Sehr geehrter Herr und Freund!

Besten Dank für Alles!

Ich gestehe dass mich H. Gavels Argumentation sehr überrascht hat, obwohl ich das Tatsächliche was er vorbringt, nicht bestreite.

Die Sache liegt doch so einfach wie nur möglich. Leizarraga ist seiner Lautgestalt nach durchaus baskisch und jedenfalls älter als Liçarrague . Die Gaskonisierung und zugleich (oder sodann) Französierung baskischer Namen wird sehr früh begonnen haben und allgemein geworden sein. Unser Schriftsteller schrieb sich daher in französischem Texte Liçarrague. Wenn er „dans quelques (?) textes basques“ Leiçarraga schrieb, so hielt er an der alten Form fest, kehrte meinetwegen zu ihr, die schon fast aufgegeben war, zurück, folgte einem konservativen, einem archaistischen Trieb, aber doch beileibe nicht einem „désir d'élegance et de coquetterie littéraire[“]. Gewiss gab es früher, gerade in bezug auf Familiennamen, eine solche litterarische Koketterie, man latinisierte und gräzisierte in den germanischen Ländern diese Namen im weitesten Umfang (wie viele -us haben wir im Deutschen, Schwedischen u.s.w.!); und dieser Koketterie machte sich Schwarzerd schuldig als er sich Melanchthon schrieb. Wie konnte nur Vinson gerade dies Melanchthon gegen Leiçarraga in die Wagschale werfen.

Am auffälligsten ist mir dass Gavel das Leiçarraga = Liarrague mit zerbait = zerbeit u.s.w. in Zusammenhang bringt. Gewiss kennt Vinson die Gewohnheiten der Basken hundertmal besser als ich; ich habe ja nur kurze Zeit (drei Monate) im Baskenland gelebt und noch dazu als Ausländer. Aber die Erscheinung um die es sich hier handelt, musste sich mir bald aufdrängen, und in dem Entwurf zu einer grösseren Arbeit über das Baskische, die ich bald nach meiner Rückkehr von dort unternahm (aber nicht vollendete), habe ich grosses Gewicht auf diesen ‒ wie ich sagte ‒ Eklektizismus gelegt. Ich glaube ich wurde der Sache zuerst in den Preisgedichten meines Schumacher-Lehrers inne; er erwiderte mir auf meine Frage ob er denn wirklich die und die Form oder das und das Wort ‒ die mir niedernavarrisch oder soulisch vorkamen ‒ wirklich selbst gebrauchte, das heisst ob sie labourdisch wären, ‒ ich sage, er erwiderte mir darauf dass er sie des Wohlklangs oder irgend eines ähnlichen Grundes wegen angewendet habe, also in der Tat aus „coquetterie littéraire“. ‒ Ich beschäftige mich jetzt u.A. wiederum mit der Etymologie von span. abarca und alpargate, und bitte Sie daher mir über diese Dinge (vielleicht auch über den Gebrauch der Worte) alles zu ermitteln was sich ermitteln lässt. Die alpargates, die Schuhe mit Espartosohlen (wie ich sie selbst trug) sollen erst (dort selbst erfuhr ich es) in neuerer Zeit aus Katalonien eingeführt sein. Wie aber steht es mit den abarcas, den Bundschuhen?

Und sagt man abarka irgendwo für alpargate? ‒ Ich habe Wochen, ja Monate in folge des Wetters, an grösster Erschlaffung gelitten; jetzt geht es mir ein wenig besser.

Herzl. Gr. Ihr H. Sch.