Hugo Schuchardt an Edward Spencer Dodgson (229-67) Hugo Schuchardt Bernhard Hurch Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.3756 229-67 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Spain Bizkaia Bilbao Euskaltzaindia - The Royal Academy of the Basque Language Azkue Biblioteka eta Artxiboa 67 Hugo Schuchardt Papier Brief 4 Seiten Gotha 1897-09-06 Bernhard Hurch 2015 Die Korrespondenz zwischen Hugo Schuchardt und Edward Spencer Dodgson Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Hugo Schuchardt Gotha 1897-09-06 Edward Spencer Dodgson Germany Gotha Gotha 10.70193,50.94823 Korrespondenz Hugo Schuchardt - Edward Spencer Dodgson Korrespondenz Baskisch Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Azkue Biblioteka (Euskaltzaindia). Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Azkue Biblioteka (Euskaltzaindia). Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Azkue Biblioteka (Euskaltzaindia). Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Azkue Biblioteka (Euskaltzaindia).
Gotha, Siebleberstr. 33, 6 Sept. 97. Sehr geehrter FräuleinDer Brief ist an Miss E. Mc Veïgh Ferrar gerichtet. Schuchardt schrieb ursprünglich „Sehr geehrter Herr“, strich dann aber „Herr“ aus und ersetzte es durch „Fräulein“, ohne das Adjektiv anzupassen.

Herr E. Dodgson ist ein ausgezeichneter Kenner des Baskischen, hat sich durch seine Veröffentlichungen Verdienste um das Studium desselben erworben und würde im Stande sein sich weit grössere zu erwerben, wenn er dem Rathe seiner aufrichtigen Freunde mehr Gehör schenken wollte. Er sollte sein ewiges Herumwandern aufgeben und sich an irgend einem Orte welcher eine grosse Bibliothek besitzt, niederlassen; er sollte seine Kräfte nicht an allerhand Artikel varii argumenti verschwenden und versplittern, die in den verschiedensten Zeitungen erscheinen, sondern sie auf irgend eine grössere Arbeit concentriren; er sollte gewisse phantastische Neigungen unterdrücken und sich der Methode und dem Geschmack anderer Gelehrten mehr anschliessen. Vor Allem sollte er die Vorstellung aufgeben, dass Baskisch für Jedermann eine wichtige und interessante Sprache sei. Es sind nur wenige Leute die ausserhalb des Baskenlandes sich mit dieser Sprache beschäftigen; und es können, der Natur der Sache, nie sehr viele sein. Die Veröffentlichungen welche sich auf das Baskische beziehen, sind von ihren Verfassern oder Herausgebern immer aus eigener Tasche oder mit Unterstützung eines Mäcenaten oder einer Akademie bewerkstelligt worden; so kann auch ich an die Herausgabe eines baskischen N. T. aus dem 16. Jahrh. erst jetzt denken, nachdem mir die Wiener Akademie, der ich angehöre, das Geld dazu bewilligt hat. Auf einen grösseren Absatz im Publikum bei solchen Büchern ist durchaus nicht zu rechnen. Herrn Dodgson’s Arbeiten könnten zum Theil kostenfrei oder sogar mit einem kleinen Benefiz in Zeitschriften zum Abdruck gelangen wenn er – wie gesagt – unsern Bedürfnissen und Wünschen mehr Rechnung trüge. Ich kann Ihnen, ohne sehr weitschweifig zu werden, das nicht auseinandersetzen; nur beispielshalber führe ich an dass der Titel The Basque Verb found and defined meines Erachtens durchaus unpassend (für das was in der Arbeit geboten wird) und irreführend ist. Freilich habe ich keine Hoffnung, Herrn Dodgson selbst davon zu überzeugen. Er hat sich schon bei verschiedenen Gelegenheiten wo ich ihm in seinem eigenen Interesse und in dem der Wissenschaft Vorstellungen machte, sehr empfindlich gezeigt. Es ist schwer mit ihm in ganz unbefangener Weise zu verkehren. Er weiss sehr wohl dass meine Kränklichkeit und sein häufiger Ortswechsel mich verhindern ihm so oft zu schreiben, wie er mir, nichts desto weniger ist er beständig geneigt dies auf Feindseligkeit gegen ihn zu schieben.

Vielleicht gelingt es seinen Landsleuten und Freunden ihn auf Bahnen zu bringen, auf denen seine Talente und Kenntnisse sich besser geltend zu machen vermögen als bisher.

Mit ausgezeichneter Hochachtung Ihr ergebenster H. Schuchardt