Hugo Schuchardt an Julio de Urquijo Ybarra (423-s.n.)

von Hugo Schuchardt

an Julio de Urquijo Ybarra

Graz

28. 02. 1922

language Deutsch

Schlagwörter: Königlich-Preußische Akademie der Wissenschaften (Berlin)language Baskisch Bosch-Gimpera, Pedro Azkue y Aberasturi, Resurrección María de Farinelli, Arturo Sare San Sebastian

Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Julio de Urquijo Ybarra (423-s.n.). Graz, 28. 02. 1922. Hrsg. von Bernhard Hurch und Maria José Kerejeta (2007). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.3662, abgerufen am 02. 10. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.3662.


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Graz, 28. II. 1922

Lieber Freund!

Schon längst hätte ich Ihnen nach Ihrem neuen Wohnort geschrieben, wenn mich nicht die Begleit- und Folgeerscheinungen meines 80sten Geburtstages allzusehr in Anspruch genommen hätten und überdies die langwierige und schwierige Korrektur meiner Abhandlung über das Baskische von Sara (in den Schriften der Berliner Akademie). Demnächst gedenke ich mich über den Stand der Iberischen Frage in Kürze zu |2|äußern mit bezug auf die Entdeckungen von Bosch-Gimpera über die vor- und altgeschichtlichen Kulturen der Pyrenäenhalbinsel. Ich denke nicht daß von dieser Seite her die Ergebnisse, die auf sprachlicher Grundlage gewonnen worden sind, sich in irgend einem wesentlichen Punkte abändern lassen.

Ich danke Ihnen vielmals für die ausführlichen Nachrichten über die boina; wenn Sie dieselben nach Ihrer Rückkehr nach S. Sebastián vervolltändigen können, so ließe sich wohl ein kleiner Aufsatz daraus machen.

Hoffentlich befinden Sie und Ihre Frau Gemahlin in dem vorübergehenden Heim recht wohl — auch ich bin ein großer Freund von trockner Luft.

An R. M. de Azkue habe ich in diesen Tagen geschrieben, und ihm |3|für die freundliche Einladung nach Guernica gedankt. Bei meinem hohen Alter bedurfte das keiner eingehenden Begründung, aber ich will die Gelegenheit nicht vorüber gehen lassen ohne wiederum zu versichern in wie hohem Grade ich für das liebenswürdige Wohlwollen das mir Ihre Landsleute schenken, erkenntlich bin. Auch Freund Farinelli der kürzlich dort weilte und so viel ich weiß, Vorträge hielt, berichtet in gleichem Sinne.

Herzlichst

Ihr

getreuer

HSchuchardt

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Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Koldo Mitxelena Kulturunea - Liburutegia (Fondo Urquijo). (Sig. s.n.)