Hugo Schuchardt an Julio de Urquijo Ybarra (400-s.n.)

von Hugo Schuchardt

an Julio de Urquijo Ybarra

Graz

11. 05. 1921

language Deutsch

Schlagwörter: Euskaltzaindia - Real Academia de la Lengua Vasca - Académie de la Langue Basquelanguage Spanisch Etcheverry, Auguste Lacombe, Georges Azkue y Aberasturi, Resurrección María de Pöch, Rudolf Pöch-Schürer, Hella Winkler, Heinrich Wien Schuchardt, Hugo (1922)

Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Julio de Urquijo Ybarra (400-s.n.). Graz, 11. 05. 1921. Hrsg. von Bernhard Hurch und Maria José Kerejeta (2007). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.3650, abgerufen am 25. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.3650.


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Graz, 11. 5. '21

Lieber Freund!

Ich danke Ihnen für Ihre Briefe vom 3. April und vom 21. März1 und bitte mich zu entschuldigen daß ich Ihnen so spät antworte. Es liegt dies daran, daß ich alle meine Zeit und Kraft auf den Abschluß meiner auf die Gespräche, die A. Etcheverry 1887 u. 1888 für mich abgefaßt hatte, aufgebauten |2|Abhandlung zu verwenden beschlossen hatte. Es ist mir — fast kann ich sagen wider Erwarten — gelungen und vorgestern habe ich die 46 Großquartseiten umfassende Arbeit nach Berlin geschickt.2 Wegen ihrer Zukunft bin ich noch einigermaßen im ungewissen; wohl nur für kurze Zeit. Doch befürchte ich daß man mich bitten wird etwas Geduld zu haben. Es blieb mir nichts anderes übrig; ich mußte mich endlich von dieser Sache befreien. Näheres darauf Bezügliche teile ich gleichzeitig an G. Lacombe mit |3|Ihnen gegenüber wiederhole ich jetzt nur den Dank für das außerordentliche Entgegenkommen das Sie und Azkue, sowie die gesamte Akademie mir gezeigt haben. Bitte denselben besonders an letzteren zu übermitteln. Er schrieb mir am 19. März daß er (hace unos dos meses) mir im Namen der Akademie geschrieben habe. Ich hatte keinen Brief von ihm erhalten und so wird er mich für sehr unhöflich angesehen haben. Die Annahme des liebenswürdigen Anerbietens war mir, aus verschiedenen Gründen unmöglich.

Von dem traurigen Schicksal |4|R. Pöchs werden Sie längst unterrichtet sein, obwohl Sie in Ihren beiden Briefen nichts davon erwähnt haben. Seine Witwe, Dr. Hella Pöch-Schürer schrieb mir am 30. März, einer der letzten Briefe ihres am 4. März verstorbenen Mannes sei ein Dankbrief an Sie gewesen. "Er hat Herrn de Urquijo ungemein geschätzt und mit Freude seine Briefe in spanischer Sprache gelesen".

Der Zufall will es daß fast zu derselben Stunde da ich dieses schreibe zu Wien die Gedenkfeier für Pöch gehalten wird.

Verzeihen Sie wenn ich — eine seit Wochen aufgestapelte Korrespodenz zu erledigen beginnend — Ihnen heute nur diese wenigen Zeilen sende.

Mit herzlichstem Gruß

Ihr getreuer

H. Schuchardt

Prof. Dr. H. Winkler Breslau Hansastr. 18 I

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1 Falta esta carta en el Fondo H. S.

2 H. S. (1922a).

Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Koldo Mitxelena Kulturunea - Liburutegia (Fondo Urquijo). (Sig. s.n.)