Bernhard Schädel an Hugo Schuchardt (02-09991)
von Bernhard Schädel
an Hugo Schuchardt
13. 02. 1908
Deutsch
Schlagwörter: Dankschreiben Publikationsvorhaben
Zitiervorschlag: Bernhard Schädel an Hugo Schuchardt (02-09991). Halle, 13. 02. 1908. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2016). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.3532, abgerufen am 12. 09. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.3532.
Halle a/S, 13.2.08.
Rich. Wagnerstr. 43.
Hochverehrter Herr Hofrat,
Nehmen Sie meinen ergebensten Dank für das Wohlwollen und Interesse, das Sie der neuen Gesellschaft entgegenbringen.1 Gewiss wird Sorge getragen werden, dass durch die petite correspondance dialectologique unseres Bulletin, das auch in die Hände der fernerstehenden Dialectfreunde gelangt, Auskünfte in der Art, wie Sie sie wünschen, erzielt werden können.2 Wenn Sie die Fragen, um die es sich handelt, gütigst formulieren und mir zusenden wollen, werden sie auf diesem Wege jederzeit in die Hände derer, die darauf die beste Antwort gegen können, gelangen. Gerade diese Rubrik im Bulletin soll ständig gepflegt und gefördert werden.
Ich verstehe vollkommen, dass die Umstände Ihnen eine |2| aktive Beteiligung bei der Sache der Gesellschaft verbieten. Dürfte ich mir jedoch die höfliche Bitte um Ihren Eintritt in das Organisationscomité erlauben?3 Es sind damit keinerlei lästige Verpflichtungen und Arbeiten verbunden, da die Organisation der einzelnen Abteilungen von den Redacteuren erledigt wird. Es würde sich nur darum handeln, dass Sie durch Unterzeichnung im Organisationscomité Ihr Interesse an der Gesellschaft bekundeten. Das aber würde eine mächtige Förderung unserer Sache bedeuten, für die jeder Beteiligte Ihnen dankbar wäre. Ich erlaube mir Ihnen anbei die Liste des Comités zu übersenden sowie den für weitere Kreise berechneten Aufruf.4 Im Falle, dass Sie die gütige Erlaubnis geben wollen Sie im Organisationscomité zu nennen, würde die Ausfüllung beiliegender Karte genügen.
Mit nochmaligem ergebenstem Dank und in vorzüglicher
Hochachtung Ihr erg.
B. Schädel.
1 Ein entsprechender Brief ist nicht erhalten.
2 Dazu heißt es in Bulletin 1, 1909, 34-35: „Sous la rubrique ,Petite correspondance dialectale‘ nous publierons les questions des dialectologues qui désirent renseignement sur l’extension géographique ou sur l’existence d’un phénomène quelconque dans le domaine roman, ou de ceux qui se livrent à une enquête sur certaines parties du vocabulaire roman. – Les lecteurs du Bulletin, philologues ou non philologues, qui se trouvent par suite de leur connaissance spéciale de tel dialecte en état de répondre à de semblables questions, sont priés de vouloir bien le faire dans l’intérêt de la dialectologie romane. Chaque renseignement utile sera accueilli avec plaisir. – En même temps une liste des connaisseurs de patois locaux qui sont disposés à répondre à des demandes de renseignement (cartes-postales internationales avec réponse payée) est toujours ouverte. Chaque région, chaque vallée, chaque village des pays romans peut livrer des indications précieuses. Ces correspondants de bonne volonte sont priés d’envoyer leur nom et leur adresse exacte au Secrétariat de la Société, en précisant la région ou l’endroit, dont ils possèdent le pur patois des classes inférieures. Il serait bon d’ajouter en quelles langues on pourra leur écrire“.
3 Schuchardt ist dieser Bitte wohl nicht gefolgt.
4 Nicht erhalten.