Hugo Schuchardt an Julio de Urquijo Ybarra (345-s.n.)

von Hugo Schuchardt

an Julio de Urquijo Ybarra

Graz

09. 11. 1917

language Deutsch

Schlagwörter: Literaturblatt für germanische und romanische Philologielanguage Spanischlanguage Baskisch Lacombe, Georges Azkue y Aberasturi, Resurrección María de Urtel, Hermann Sare Urtel, Hermann (1917) Schuchardt, Hugo (1918) Schuchardt, Hugo (1922)

Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Julio de Urquijo Ybarra (345-s.n.). Graz, 09. 11. 1917. Hrsg. von Bernhard Hurch und Maria José Kerejeta (2007). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.3507, abgerufen am 30. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.3507.


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Graz, 9. Nov. '17

Lieber Freund

Die letzte Nachricht die ich von Ihnen erhalten habe, ist gerade ein Jahr alt (9.1 Nov. 1916). Daß ich Ihnen geantwortet habe, glaube ich, kann es aber nicht mit Bestimmtheit versichern.

Ich bitte Sie nun um folgendes:

1. mir mitzuteilen wie es Ihnen geht und was Sie treiben

2. mich, falls Sie über den armen Lacombe neuerdings unterrichtet sind, davon in Kenntnis zu setzen;

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3. mir die bisher erschienenen Hefte von Azkues Spanisch-baskischem Wörterbuch zukommen zu lassen.

Ich habe vor Kurzem eine ausführliche Besprechung von der Abhandlung meines jungen Freundes H. Urtel Zum Iberischen in Südfrankreich2 an das Literaturblatt für germ. und roman. Philol.3 abgeschickt; sobald sie im Druck erschienen ist, werde ich mich bemühen Ihnen ein Exemplar zukommen zu lassen. Urtel hat sich gut in das Baskische eingearbeitet; aber in seinen Aufstellungen hat ihn die Phantasie zu weit geführt.

Bei dieser Gelegenheit habe ich meine nun dreißigjährigen Aufzeichnungen über die Mundart von |3|Sare wieder hervorgesucht und versuche sie zu einer kleinen Abhandlung4 zu ordnen. Ich kann nur wenig arbeiten. Gerade vor einem Jahre hat der Arzt bei mir Arteriosklerose festgestellt und neben dem fleißigen Gebrauch von Digitalis und ähnlichem Zeug, strengste geistige und körperliche Schonung anempfohlen. Wie langsam oder rasch nun auch die Krankheit fortschreiten mag, Sie werden jedenfalls sagen können daß mir noch in articulo mortis das Studium des Baskischen das liebste geblieben ist.

Mit herzlichem Gruß

Ihr

HSchuchardt

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2 H. Urtel „Zum Iberischen in Südfrankreich“ en Sitzungsberichte der Preußischen Ak. d. Wiss. 37-38 (1917): 530-554.

3 H. S. „H. Urtel, Zum Iberischen in Südfrankreich“, Litblatt für germ. u. rom. Phil. 39 (1918a): 39-44.

4 H. S. (1922a). V. carta 093 n. 2.

Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Koldo Mitxelena Kulturunea - Liburutegia (Fondo Urquijo). (Sig. s.n.)