Hugo Schuchardt an Edward Spencer Dodgson (137-39)

von Hugo Schuchardt

an Edward Spencer Dodgson

Graz

05. 07. 1894

language Deutsch

Schlagwörter: Paris, Gaston

Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Edward Spencer Dodgson (137-39). Graz, 05. 07. 1894. Hrsg. von Bernhard Hurch (2015). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.3490, abgerufen am 29. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.3490.


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Lieber Herr Dodgson!

Ich beeile mich Ihre eben eingetroffene Korrespondenzkarte zu beantworten. Bei Ihren früheren Auslassungen haben Sie gänzlich vergessen (was ich Ihnen so oft wiederholt habe) dass mein Gesundheitszustand – jetzt habe ich noch die Gicht zu meiner Neurasthenie dazu – mir nicht gestattet, Ihnen immer sofort zu antworten, dass ich aber nach einiger Zeit im Ungewissen bin ob eine Nachricht Sie noch unter der letztangegebenen Adresse trifft. Sodann dürfen Sie sich nicht wundern dass Sie von Jemanden keine Nachricht mehr bekommen dem Sie rund heraus sagen dass Sie auch gegen seinen Willen seine Briefe veröffentlichen würden. Und Sie beklagen sich noch dazu darüber dass ich diese und nur diese Stelle, nebst der hinzugefügten halb dunklen halb beleidigenden Beziehung auf die Religion von Jesus Christus einem Andern mitgetheilt habe! – Ich bin Ihnen für Ihre vielen Gefälligkeiten aufrichtig dankbar, ich bin auch gern bereit Ihnen Gegendienste zu leisten und habe doch diese Bereitwilligkeit (z. B. in meinem Brief an G. Paris) bekundet, aber Sie müssen mir doch die Fortsetzung meiner Beziehungen zu Ihnen nicht absichtlich erschweren. Sie sprechen gar zu sehr von den Fehlern Anderer und zu wenig von Ihren eigenen.

Mit besten Grüßen

Ihr

H.S.

Ich habe meine Absicht von Ihrem Capanaga zu sprechen noch nicht1 aufgegeben; aber meine Kräfte sind schwach und so Viele erwarten Ähnliches von mir.


1 Schuchardt schreibt am rechten Rand weiter.

Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Azkue Biblioteka (Euskaltzaindia). (Sig. 39)