Woldemar Kaden an Hugo Schuchardt (02-05251) Woldemar Kaden Frank-Rutger Hausmann Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.3473 02-05251 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 05251 Woldemar Kaden Papier Brief 4 Seiten Neapel 1876-01-22 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Frank-Rutger Hausmann 2016 Die Korrespondenz zwischen Woldemar Kaden und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Woldemar Kaden Neapel 1876-01-22 Hugo Schuchardt Italy Naples Naples 14.26811,40.85216 Korrespondenz Woldemar Kaden - Hugo Schuchardt Korrespondenz Literaturbeschaffung Decameron Sprichwörter Sendung unter Kreuzband (Drucksachen) Volkslied Bittschreiben Literaturhinweise / bibliographische Angaben Networking Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
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WOLDEMAR KADENCarminello a Toledo 34 den 22. Januar 1876. Geehrtester Herr!

In Ihrem so freundlichen Briefe vom 8. m. p. gaben Sie mir Erlaubnis, Ihnen von Zeit zu Zeit schreiben zu dürfen, und davon mache ich denn heute Gebrauch. Ich möchte nämlich bei Ihnen anfragen, ob Ihnen beiligend verzeichnete neue Werke der ital. Literatur bekannt, oder besser, ob Ihnen mit Uebersendung derselben gedient wäre. Ich glaube, die Sachen sind für Sie nicht uninteressant. N° I enthält in 700 Versionen die Novella IX della Giornata I des Decameron, viele mit wichtigen Noten, und dient dem Studium der Dialecte des Königsreichs Italien.

Nr II. erläutert in 1224 Artikeln in wissenschaftl. Weise die sprichwörtl. Redensarten, geflügelte Worte etc. des It. Volkes. Möglicherweise sind sie Ihnen schon zugegangen, wenn nicht, erbitte ich mir eine Notiz und werde mir dann das große Vergnügen bereiten, sie Ihnen unter Band (allerdings zerschlachtet, da sie das Postkilo übersteigen) zuzusenden.

Die versprochenen Canzoni aus Calabrien etc.Sollte etwa Zumbini gemeint sein? sind bereits einem Freunde zur Abschrift übergeben. Ich würde diese selbst gefertigt haben, aber meine Zeit ist eng bemessen und dann bin ich ein zu schlechter Calligraph.

Nun aber komme ich mit einer Bitte und berufe mich wiederum auf Ihren freundlichen Brief. Sie schreiben: wenn ich irgend einen Wunsch hege, den Sie befriedigen können etc. Hier ist ein solcher! Ich habe schon lang nach den zwei Witte’schen Abhandlungen „Ueber den Minnegesang und das Volkslied in Italien“Abführung ergänzt, fehlt im Original. (Berlin 1839) aufgestelltIm Sinne von „einer Sache nachstellen“ (DWB)., sie aber nie bekommen können.Karl Witte, „ Über den Minnesang und das Volkslied in Italien. Zwei Abhandlungen “, in: Italia. Bibliothek der deutschen Literatur, hrsg. v. Alfred von Reumont, Berlin 1838, S.105-154. Sollten Sie dies nun ohne Mühe zu bewirken im Stande sein, so geschähe mir eine große Liebe damit. Ich würde sie gern auch nur leihweise empfangen und sie baldigst wieder zurücksenden. Existiren noch andere deutsche Arbeiten (außer Heyse und Kopisch) Italienische Volkslieder für eine Bassstimme mit Begleitung des Pianoforte: und beigefügter deutschen Uebersetzung von A. Kopisch . Herausgegeben und seinem Freunde Guido Wolff in Hamburg gewidmet von G. W. Teschner, Berlin 1837f.; Italienisches Liederbuch . Hrsg. v. Paul Heyse, Berlin: Wilhelm Herz, 1860. über dies Thema? –

Eine große große Freude hat mir Ihre Notiz bereitet, daß Sie diese Ostern nach Neapel kommen werden.Eine solche Reise ist zu diesem Zeitpunkt nicht nachweisbar; Schuchardt reiste jedoch 1883 nach Neapel. Ja, kommen Sie nur! Wie gern werde ich Ihr Führer in der herrlichen Umgegend sein. Darüber schreiben Sie noch (inzwischen hat sich da der Frühling aufs Schönste zu rüsten).Der Satz ist nicht ganz klar: Kaden will wohl sagen, dass Schuchardt noch nähere Hinweise über seine Reise geben werde, und dass es, wenn er komme, richtig Frühling sei. – Die zweite Klammer wurde ergänzt.

Ich kenne vier verschiedene Palumbo, einen Ernesto Ernesto Palumbo (1847-1924?), Bibliothekar an der Biblioteca Nazionale di Napoli. aber nicht; so konnte ich Ihren Gruß leider nicht bestellen. Wer ist er?

Hier haust jetzt der Scirocco abwechselnd mit Tramontana, das Volk kriecht in seine feuchtdunklen Höhlen, in den Gärten aber blühen schon lustig die Orangen und die Veilchen.

Einen herzlichen Gruß sendet Ihnen, hochgeehrter Herr Professor, Ihr ergebener Woldemar Kaden

I.

I Parlari Italiani in Certaldo alla festa del V Centenario di Messer Giovanni Boccacci. Omaggio di Giovanni Papanti. (pp. 740)Erschienen 1875 bei Vigo in Livorno.

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II.

Modi di dire proverbiali e Motti popolari Italiani spiegati e commentati da Pico Luri di Vassano. (pp. 624)Erschienen 1875 bei der Tipografia Tiberina in Rom.

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