Emil Freymond an Hugo Schuchardt (01-03128) Emil Freymond Frank-Rutger Hausmann Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.3423 01-03128 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 03128 Emil Freymond Papier Brief 3 Seiten Bern 1900-08-02 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Frank-Rutger Hausmann 2015 Die Korrespondenz zwischen Emil Freymond und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Emil Freymond Bern 1900-08-02 Hugo Schuchardt Switzerland Bern Bern 7.44744,46.94809 Korrespondenz Emil Freymond - Hugo Schuchardt Korrespondenz Dankschreiben Publikationsversand Kreolsprachen Wissenschaftstheoretische Reflexion Etymologie Sprachwandel Lautwandel Festschrift Romanische Sprachen Rumänisch Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
Bern, 2.VIII.00 Hochverehrter Herr College,

Für die gütige Zusendung ihrer Probevorlesung Über die Klassifikation der romanischen Mundarten, Probe-Vorlesung gehalten zu Leipzig am 30. April 1870 , Graz 1900. spreche ich Ihnen hierdurch meinen aufrichtigsten Dank aus. Wohl alle Romanisten werden Ihnen dafür dankbar sein, daß Sie sich nach 30 Jahren dazu entschlossen haben, diese wertvolle Arbeit, und zwar in der ursprünglichen Gestalt drucken zu lassen. Ich habe die Rede unmittelbar nach Empfang mit großem Genuß gelesen und, offen gesagt, zu meiner nicht geringen Verwunderung daraus erfahren daß Sie bereits i. J. 1870 Gedanken ausgesprochen haben, die heute zwar z.T. Allgemeingut der Sprachforscher sind, von denen ich aber irrtümlich meinte, daß sie von H. Paul Hermann Paul (1846-1921) war ein Exponent der junggrammatischen Sprachwissenschaft; sein Verhältnis zu Schuchardt beleuchtet Johannes Mücke, „ ,... unsere freundschaftlichen Beziehungen...‘. Zum Verhältnis von Hermann Paul und Hugo Schuchardt “, in: Luca Melchior & Johannes Mücke (Hgg.). Bausteine zur Rekonstruktion eines Netzwerks IV: Von Diez zur Sprachanthropologie, Graz: Institut für Sprachwissenschaft 2015, 125-164. und Anderen herrührten. Es ist höchst interessant zu sehen, wie Sie schon in dieser älteren Arbeit auf die Kreolensprachen hinweisen Über die Klassifikation (wie Anm. 1), 15f.; besonders zutreffend erscheint mir Ihre Auseinandersetzung über die dialektischen „Färbungen“ Über die Klassifikation (wie Anm. 1), 21f., sehr an-regend ferner der Passus über den musikalischen Rhythmus Über die Klassifikation (wie Anm. 1), 23-25., obgleich ich nicht davon überzeugt bin, daß aus diesem Rhythmus zunächst die lautlichen Erscheinungen hervorgegangen sind.

In einer meiner letzten Seminarübungen hatte ich Gelegenheit, das Etymon von aller etc. zu besprechen und habe dabei natürlich auch Ihrer gebührend gedacht. Dabei fiel mir ein, man könnte vielleicht anstatt des von Ihnen (Zs. XXII 398) Ambulare usw. Zu Ztschr. XXII, 265f. “, ZrP 22, 1898, 398-400 angenommenen lautlich bedingten Suffixwandels (ammularexamminare) Einfluß von caminare annehmen. Begriff und Laute würden trefflich passen. Das in caminare erhaltene i stört natürlich nicht; es wurde wegen des i im dazugehörigen Subst. gehalten. Leider kann ich hier aber nicht konstatieren, ob caminus im rät. und rum. weiterlebt. Dürfte ich mir die ergebene Anfrage erlauben, ob Ihnen caminus in rät. undrum. Reflexen bekannt ist? Darf ich zugleich daran die Frage knüpfen, ob Sie die Gröber-Festschrift oder vielmehr vielleicht zufällig meine darin erschienene Arbeit über Artus und das Katzenungetüm besitzen? Artus Kampf mit dem Katzenungetüm. Eine Episode der Vulgata des Livre d’Artus, die Sage und ihre Lokalisierung in Savoyen “, Beiträge zur romanischen Philologie. Festgabe für Gustav Gröber, hrsg. v. Rudolf Zenker, Halle a. S. 1899, 311-396. Es würde mich aufrichtig freuen, Ihnen nachträglich ein Exemplar meiner Abhandlung zusenden zu dürfen.

Mit nochmaligem Dank und dem Ausdruck meiner vorzüglichen Hochachtung E. Freymond