Benvenuto Aronne Terracini an Hugo Schuchardt (4-11598)

von Benvenuto Aronne Terracini

an Hugo Schuchardt

Torino

15. 04. 1925

language Deutsch

Schlagwörter: Giacomino, Claudio Schuchardt, Hugo (1925)

Zitiervorschlag: Benvenuto Aronne Terracini an Hugo Schuchardt (4-11598). Torino, 15. 04. 1925. Hrsg. von Luca Melchior (2016). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.3421, abgerufen am 06. 10. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.3421.

Printedition: Melchior, Luca (2013): «Froh bin ich, dass meine Arbeit Sie, unseren rustigen [sic] und immer jugenlichen [sic] Meister, an die bahnbrechenden Kämpfe Ihrer Jugend erinnert hat» – Le epistole di Benvenuto Terracini a Hugo Schuchardt. In: Vox Romanica. Bd. 72., S. 1-16.


|1|

Turin, den 15 April 25
Corso Galileo Ferraris 16

Lieber und verehrter Meister!

Für Ihren lieben Brief empfangen Sie meinen wärmsten Dank! Und besten Dank für Ihre freundlichen Mitteilungen über Ihre Polemik mit Giacomino: nach dem Incipit: «L’attenzione benevola usw_____ vermüte [sic] ich, dass das Dokument von Giacomino verfasst, das sich in Ihrem Besitz findet, dieselbe Schrift ist die ich bei den von Giacomino hinterlassenen Papieren gefunden habe, und in meinem Nachruf (S. 8) erwähnt1.

Dass Ihre Besprechungen über Giacomino immer einen freundlichen und durchaus anregenden Ton bewahrt haben, versuchte ich sehr ausdrücklich zu |2| betonen. Ich glaube überhaupt nicht, dass gerade Sie Giacomino von seinen baskischen Studien zu sehr abgeschreckt haben; allmählich wich er leider einer innerlichen, sehr verwickelten Crisis und entfernte sich von der Sprachwissenschaft: [sic] Ihr «Baskisch und die Sprachwissenschaft» habe ich mit grossem Interesse gelesen. Gleichzeitig erlaube ich mir einen Aufsatz von mir Ihnen zu senden: einen Beitrag zur Kritik der neuesten französischen allgemeinen Sprachwissenschaft.

Was Sie über meinen Aufsatz denken werden, weiss ich nicht; hof|3|fentlich werden Sie aus irgendeinen Seiten [sic] wohl merken, wie tief Ihre Gedanke [sic] auf mich bewirkt haben:

Nè che poco io vi dia da imputar sono

Che quanto io posso dar, tutto vi dono2.

Mit meinen herzlichsten Wünschen für Ihr Wohlsein, bin ich
Ihr ergebener
B. Terracini3


1 «Ora il Giacomino era uomo di tale cultura e tale intelligenza che le premesse del problema storico non gli potevano sfuggire e del resto in parecchi punti vi accenna egli stesso chiaramen- te: anzi ad alcuna fra le obbiezioni mossegli dallo Schuchardt aveva preparato una replica serra- ta, rimasta inedita» (Terracini 1924: 8) .

2 Citazione dal «Canto I» dell’ariostesco Orlando furioso .

3 Autografo.

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 11598)