Hugo Schuchardt an Moritz Grünwald (2-Gruenwald-1883)

von Hugo Schuchardt

an Moritz Grünwald

Graz

02. 04. 1882

language Deutsch

Schlagwörter: Dankschreiben Publikationen von Korrespondenzlanguage Judeo-Spanischlanguage Hebräisch

Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Moritz Grünwald (2-Gruenwald-1883). Graz, 02. 04. 1882. Hrsg. von Johannes Mücke (2016). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.3399, abgerufen am 02. 12. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.3399.


|1|

Sehr geehrter Herr Doctor!

Verzeihen Sie, dass ich Ihnen erst so spät meinen Dank für die Uebersendung Ihrer Arbeit über das Jüdisch-spanische sage: Meine Absicht war, Ihrem Wunsch nach einem aufrichtigen Urtheil auf das vollständigste zu entsprechen, aber wie ich anfangs durch meinen Gesundheitszustand daran verhindert war, so bin ich es auch noch jetzt und kann mich auf dem Sprunge zu einem Beweise nur mit dem Nothwendigsten befassen.

Es wäre sehr wünschenswerth, wenn Sie durch Ihre Kenntniss der hebräischen Sprache und Literatur, so wie Ihre Studien auf romanischem Gebiete vo[r]züglich befähigt, dieser Skizze eine ausführliche Darstellung folgen lassen wollten

Hochachtungsvoll

Ihr ergebenster

H. SCHUCHARDT1


1 Grünwald veröffentlichte diesen Brief Schuchardts im Vorwort zu seiner Studie Das Altfranzösische aus Raschi's Bibelcommentar (Grünwald 1883) . Der Verbleib des Originalschreibens ist unbekannt, der Text folgt hier dem Abdruck von Grünwald auch bei der Hervorhebung. Der Brieftext ist möglicherweise von Grünwald gekürzt worden, denn im ersten Teil einer Studie 'Ueber die spanisch-portugiesischen Juden der Gegenwart' ( Grünwald 1882b : 109) publizierte er einen weiteren Ausschnitt aus (vermutlich) diesem Brief: "Prof. Schuchardt schreibt mir ferner in seinem Brief vom 2. April l. J.: 'Ich habe mich in Wien spanisch mit Juden unterhalten und dabei interessante Beobachtungen gemacht. Hingegen war es mir, trotz meines Besuches im Hause des Herrn Semo, unmöglich ein Exemplar der von ihm herausgegebenen Zetungen zu Gesichte zu bekommen'." Unklar bleibt die Abkürzung "l. J." – falls diese mit "letzten Jahres" aufzulösen wäre, würde es sich um einen anderen Brief Schuchardts vom 2.4.1881 handeln.

Von diesem Korrespondenzstück ist derzeit keine digitale Reproduktion verfügbar.