Josef Brüch an Hugo Schuchardt (07-01407)
von Josef Brüch
an Hugo Schuchardt
31. 01. 1924
Deutsch
Schlagwörter: Dankschreiben Publikationsversand Baskisch Griechisch Schuchardt, Hugo (1923)
Zitiervorschlag: Josef Brüch an Hugo Schuchardt (07-01407). Riga, 31. 01. 1924. Hrsg. von Frank-Rutger Hausmann (2016). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.3259, abgerufen am 09. 09. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.3259.
Riga, am 31. Jänner 1924.
(Mühlenstraße 31, W. 39)
Verehrter Herr Hofrat!
Für die liebenswürdige Zusendung Ihrer Einführung ins Baskische2 danke ich bestens. Wenn mir die leidigen Arbeiten für die Vorlesungen einmal etwas Zeit lassen werden, so werde ich mich ins Baskische einzuarbeiten versuchen. Freilich scheint von diesere Sprache zu gelten, was Mönche im Mittelalter vom Griechischen gesagt haben: diabolus fecit.3 Doch Sie, maestro venerable, ha vencido el imposible.4 In der Hoffnung, daß Sie völlig gesund seien, und im Wunsche, daß Sie es auch weiterhin bleiben, verharrt Ihr Sie verehrender
1 Wohlgeborenem Herrn Professor Dr. Hugo Schuchardt in Graz, Austrija, Johann Fuxgasse 30.
2 PRIMITIAE LINGVAE VASCONVM. Einführung ins Baskische, Halle a.S. 1923.
3 „Während des ganzen Mittelalters blieb das Griechische so gut, wie unbekannt, und als es durch Reuchlin, der, um es zu erlernen, nach Paris ging, und nach ihm durch Andere, wie bekannt, nach Deutschland zurückgeführt wurde, da predigten die Mönche dagegen, indem sie behaupteten, der allzeit zum Verderben der Menschen fertige und gerüstete Teufel habe eine neue Sprache, die griechische, erfunden“ (Wiegands Vierteljahrsschrift 1845, 214).
4 „Doch Sie, verehrter Meister, haben das Unmögliche geschafft“.