Kuno Meyer an Hugo Schuchardt (02-07188)
von Kuno Meyer
an Hugo Schuchardt
15. 11. 1912
Deutsch
Schlagwörter: Dankschreiben Etymologie Universität Berlin (Friedrich-Wilhelms-Universität) Baskisch
Latein
Irisch
Zitiervorschlag: Kuno Meyer an Hugo Schuchardt (02-07188). Berlin, 15. 11. 1912. Hrsg. von Bernhard Maier (2016). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.3209, abgerufen am 25. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.3209.
Besten Dank für die Mitteilg über bask. bezu- . Es ist aber doch alles höchst zweifelhaft. Je mehr Sie sich mit dem Gedanken, daß Virgil dem 5. Jh. angehört, befreunden, desto klarer werden die Dinge. Wo sollte auch später noch so viel von Heidentum die Rede sein? Die Etymologien von littera (legi-terra), die sich im Isidor wieder finden, sind durch diesen entlehnt, nicht umgekehrt. Sehr interessieren wird Sie mein Bericht über Zimmers1 Nachlaß, der nun bald erscheinen wird. Können Sie mir in folgendem helfen? Es giebt ein altirisches Wort esuern (später esarn) ‘Firnewein’. Es muß doch durch den Weinhandel nach Irland gekommen sein. Aber vergebens habe ich überall unter ex- ext- u. was der Möglichkeiten mehr sind nachgesucht. Wie nannten denn die Römer das? Es muß doch irgend einen andern Ausdruck als bloß vinum vetus gegeben haben.
Mit bestem Gruß
Ihr
Kuno Meyer
? exsu(p)erans ??
1 Der Keltologe Heinrich Zimmer (1851 –1910), Vater des Indologen Heinrich Zimmer und Kuno Meyers Vorgänger als Professor für Keltologie an der Universität Berlin.