August Leskien an Hugo Schuchardt (19-06437) August Leskien Johannes Mücke Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.3083 19-06437 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 06437 August Leskien Papier Brief 4 Seiten Leipzig 1908-04-03 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Johannes Mücke 2015 Die Korrespondenz zwischen August Leskien und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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August Leskien Leipzig 1908-04-03 Hugo Schuchardt Germany Leipzig Leipzig 12.37129,51.33962 Korrespondenz August Leskien - Hugo Schuchardt Korrespondenz Biographisches 50. Versammlung deutscher Schulmänner und Philologen (Philologentag) in Graz (1909) Universität Leipzig Jubiläen Villa Malwine Universität Graz Plansprachen Esperanto Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/
Leipzig, 3. April 1908 Lieber Freund.

Steindorff Vgl. Eichler & Schröter (1986: 101, FN) : "Steindorff, Georg (1861-1951), Ägyptologe; von 1893 bis 1934 Prof. in Leipzig, danach Emigration". Von Steindorff liegen vier noch unbearbeitete Briefe im Nachlass Schuchardts vor (Bibl Nr. 11232-11235). Der erste Brief stammt vom 10.04.1908. ist nicht in Ägypten. Ich fuhr sofort nach Empfang Ihres Briefes zu ihm und traf ihn zu Hause. Er war aber verreist, nach Wien, München, Berlin; ist von dort erst gestern zurückgekommen und hat Ihren Brief vorgefunden, den er gleich beantworten wird.

Was denken Sie nur, daß Brugmann und ich Ihnen verdenken, daß Sie in der Weltsprachenfrage uns entgegenstehen? Übrigens glaube ich, haben Sie meine Stellung zu der Sache nicht ganz richtig aufgefaßt. Ich suche in der Sprache gar nichts Mystisches, habe mich auch auf die Prinzipienfrage gar nicht eingelassen, sondern nur gefunden, daß das Esperanto ein schlechtes Machwerk ist, und das finde ich auch noch. Meine Äußerung über die Fauststelle von der Sonne "ihre vorgeschriebne Reise . . ." ist doch wohl nur ein Scherz gewesen, wahrscheinlich hervorgerufen durch den Mißbrauch, den namentlich Knapp Vgl. Eichler & Schröter (1986: 101, FN) : "evtl. Knapp, Georg Friedrich (1842-1926), Nationalökonom; Prof. in Leipzig und Straßburg". Elf Briefe von Knapp an Schuchardt liegen in dessen Nachlass vor (Bibl. Nr. 05671-05681). Die ältesten stammen aus dem Jahr 1872, als Schuchardt noch als Kollege von Leskien in Leipzig wirkte. immer mit Dichterstellen trieb.

Mir geht es im ganzen gut. Ich hatte vor c. 2 Jahren einmal eine kurze Periode von Herzschwäche durchzumachen, habe das aber überwunden und mich seitdem wohl befunden. Nur habe ich damit zu rechnen, daß ich mich etwas schonen muß; die Kräfte sind nicht mehr die gleichen wie früher. Ich kann nicht mehr wie noch vor einigen Jahren 10stündige Fußtouren machen, Berge steigen, Schlittschuhlaufen u.dgl. Aber das kann man ja lassen. Sonst kann ich ziemlich leisten, was zu leisten ist. Etwas weniger Vergnügen macht mir die Arbeit, aber das mag mit den zunehmenden Jahren so kommen. In meiner Familie geht alles gut: meine Jüngste, die jüngste von 6 Kindern, wird nächstens konfirmiert, damit sind sie alle erwachsen. Zwei, ein Sohn und eine Tochter sind verheiratet, zweifacher Großvater bin ich schon, nächstens werde ich vierfacher.

Zu der Villa wünsche ich Glück; ich finde es sehr gescheit. Schuchardt bezog 1906/07 die für ihn errichtete Villa Malwine in Graz, die ihm von da an gleichermaßen Lebensort und Arbeitsstätte war und unter anderem seine Bibliothek und seine Sammlung von europäischem Fischereigerät beherbergte. Die Villa ist heute im Besitz der Universität Graz. Wenn ich könnte, baute ich mir hier ein Haus, aber ich bin schon in Loschwitz bei Dresden mit einem großen Grundstück und einer Villa, ich muß sagen, belastet, denn der Besitz ist zu groß und wir können das Haus nur in den paar Ferienmonaten bewohnen. So haben wir uns denn entschlossen zu parzellieren und neulich eine Parzelle verkauft, freilich nur den dreißigsten Teil, so daß uns noch Raum genug bleibt.

Ob ich im nächsten Jahr zur Philolologenversammlung Die 50. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner fand vom 28.09. bis 01.10.1909 in Graz statt. Schuchardt beteiligte sich mit einem Aufsatz an der Festschrift Strōmateis für den Kongress ( Schuchardt 1909 [= HSA 579] ). komme? Kaum. Wir haben hier erst das Jubiläum, 500jährige, der Universität,Vgl. Eichler & Schröter (1986: 101, FN) : "Die Universität Leipzig, 1409 nach dem Auszug der deutschen Professoren und Studenten aus Prag gegründet, beging im Sommer 1909 mit einer Festwoche das 500-jährige Gründungsjubiläum". und das wird mir wohl genügen müssen.

Mit herzlichem Gruß Ihr Leskien