Antonio Ive an Hugo Schuchardt (01-AI_HS_s.n.)

von Antonio Ive

an Hugo Schuchardt

Unbekannt

1891

language Deutsch

Schlagwörter: Curriculum Vitae Universität Graz Universitätsangelegenheiten Berufungen Ive, Antonio (1882–1885) Ive, Antonio (1886) Miklosich, Franz (1882)

Zitiervorschlag: Antonio Ive an Hugo Schuchardt (01-AI_HS_s.n.). Unbekannt, 1891. Hrsg. von Birgit Dorn, Johannes Mücke und Verena Schwägerl-Melchior (2015). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.2889, abgerufen am 29. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.2889.

Printedition: Dorn, Birgit; Mücke, Johannes; Schwägerl-Melchior, Verena (2016): 'Ihre Angelegenheit in Bezug auf d[as] Spinnen werde ich nicht aus den Augen lassen' – Briefe Antonio Ives an Hugo Schuchardt. In: Grazer Linguistische Studien. Bd. 85., S. 165-256. http://unipub.uni-graz.at/gls/periodical/pageview/1572604.


|1|

Curriculum vitae.1

Dr Anton Ive, Professor am K.K. Staats-Gymnasium in Innsbruck (geboren am 13. August 1851 zu Rovigno in Istrien), absolvierte im Jahre 1869 das Gymnasium in Capodistria, im Jahre 1875 die Universität in Wien, wo er auch im gleichen Jahre die Lehramtsprüfung für italienische Sprache, Latein und Griechisch bestand.

1875-76 war er als Supplent am Staats-Gymnasium zu Capodistria thätig.

1876-77 unternahm er zu seiner wissenschaftlichen Ausbildung auf dem Gebiete der romanischen Philologie eine Reise nach Italien, wozu ihm vom k.k. Ministerium ein Reisestipendium bewilligt wurde.

1877-1878 (1 Winter-Semester) legte er an der Wiener Universität ein philosoph. Rigorosum ab.

1878 (Frühjahr)-1881 weilte er in Paris, gleichfalls zum Zwecke der wissenschaftl. Ausbildung auf obgenanntem Gebiete, wo er auf der National-Bibliothek wichtige Entdeckungen im literar-historischer und sprachlicher Hinsicht machte (Fioravante in altapul. Mundart, Prose genovesi del sec XIV; Antiche poesie popolari italiane; Rimatori napolitani del Quattrocento)

1881 (Februar) habilitierte er sich für rom. Philologie an der Wiener Universität und war durch drei Semester (Sommer-Semester1881-1882) als Privatdocent daselbst lehrthätig.

|2|

Von 1882-88 fungierte er als Lehrer der italienischen Sprache und classisch. Philologie am Staats-Gymnasium in Roveredo und von 1888-90 als solcher am Staats-Gymnasium in Trient.

1889 (13. Juli) legte er die Prüfung für deutsche Unterrichtssprache in Innsbruck ab.

Seit 1890 steht er als Professor der classischen Philologie (ital. Sprache) am k.k. Staatsgymnasium in Innsbruck in Verwendung.

|3| Die von ihm bereits veröffentlichten Werke sind:2

1)      La famiglia Dalla-Zonca, con saggi di dialetto dignanese. Milano, 1877.3

2)      Michaelis Stenis Ducis Venetiarum Mandata (Archeografo triestino. Trieste 1877).4

3)      Canti popolari istriani raccolti a Rovigno. Torino, 1877.5

4)      Novelline popolari rovignesi. Vienna, 1877.6

5)      Fiabe popolari rovignesi. Vienna, 1878.7

6)      Banques juives et Monts de piété in Istrie. Paris, 1881.8

7)      Prose genovesi della fine del secolo XIV e del principio del XV. (Archivio Glottologico Italiano Vol. VIII; 1882)9

8)      Poesie popolari italiane, tratte da un ms della Biblioteca Nazionale di Parigi. Torino, 1883.10

9)      Rimatori napoletani del Quattrocento. Caserta 1885.11

10)   L'antico dialetto di Veglia (Arch. Glott. Ital. IX, 1885 86).12

11)   Dialetto rovignese. Trieste 1888.13

12)   Di alcune lettere inedite di L.A. Muratori (Archivio storico lombardo 1889).14

Außerdem hat er druckfertig und in Vorbereitung

a)      Darstellung der istrianischen Mundarten von Rovigno, Pirano, Valle, Dignano, Galesano, Fasana, Sissano und Pola. 15

b)      Proverbi istriani, raccolti ed illustrati.16

c)      Novelline popolari roveretane, con note comparative.17

d)     Canti popolari dignanesi.18

e)      Novelline popolari istriane, raccolte ed illustrate.19

|4|

f)       Die italienischen Versionen des Tristan-Romanes.20


1 Der vorliegende Lebenslauf Ives befand sich beim auf 04.02.1915 datierten Brief mit der Bibl. Nr. 04985. Aufgrund der zeitlichen Begrenzung des Lebenslaufs ist anzunehmen, dass er aus der Zeit vor 1892 stammt, also aus einer Zeit vor Beginn der erhaltenen Korrespondenz. Aufschluss über die anzunehmende Herkunft des Schriftstückes geben die im Universitätsarchiv Graz aufbewahrten Akten. Hier findet sich ein Faszikel (Universitätsarchiv Graz, Philosophische Fakultät, Zl. 792 ex 1891/92), das unter anderem einem von Schuchardts Hand verfassten Kommissionsbericht zur Einrichtung eines Extraordinariats für italienische Sprache und Literatur neben dem bestehenden Lehrstuhl für romanische Philologie enthält. Auf die Darstellung der Notwendigkeit des Extraordinariats folgt ein Vorschlag zur Besetzung desselben durch Ive. Die an dieser Stelle gegebenen Informationen entsprechen nahezu im Wortlaut dem hier vorliegenden Dokument. Ebenfalls scheinen die vermutlich von Schuchardt auf dem Curriculum angebrachten Ergänzungen (siehe Anm. 2 und 3) darin auf, was darauf schließen lässt, dass der Lebenslauf im Zuge der Besetzung des Extraordinariats von Schuchardt als Vorlage für den Kommissionsbericht verwendet wurde. Da der Kommissionsbericht an das zuständige k.k.-Ministerium auf den 15. Juni 1892 datiert ist, kann dieser als termine ante quem für die Datierung des vorliegenden Lebenslaufes angenommen werden. Ein Begleitschreiben Ives konnte bisher nicht ausfindig gemacht werden. Ive wurde mit Wirkung zum 01.02.1894 zum außerordentlichen Professor für italienische Sprache und Literatur ernannt.

2 Vgl. für die vollständigen bibliographischen Angaben das Literaturverzeichnis der vorliegenden Edition.

3 Vgl. Ive ( 1877b ).

4 Vgl. Ive ( 1877c ).

5 Vgl. Ive ( 1877a ).

6 Vgl. Ive ( 1877d ).

7 Vgl. Ive ( 1878 ).

8 Vgl. Ive ( 1881 ).

9 Vgl. Ive ( 1882)

10 Vgl. Ive ( 1883 )

11 Vgl. Ive ( 1885 ). Auf der vorangehenden Seite des Briefbogens wurde von Schuchardts angemerkt: "Zusammen mit Giuseppe Mazzatini [sic]". In der Tat wurde diese Arbeit nach einer vorangegangenen Polemik mit dem kalabresischen Historiker und Philologen Mario Mandalari als "Rimatori napoletani del quattrocento, con prefazione e note. Dal cod. 1035 della Bibl. nazionale di Parigi, per cura de' dottori Giuseppe Mazzatinti ed Antonio Ive" publiziert (vgl. Proietti 2004).

12 Vgl. Ive ( 1886).

13 Wahrscheinlich ist Ive ( 1888 ) gemeint.

14 Vgl. Ive ( 1889 ). Auf der vorangehenden Seite findet sich auf dieser Höhe eine Notiz "Miklosich Rumun. Unters. I. istrorum." Diese Publikation wird im von Schuchardts Hand verfassten Kommissionsschreiben folgendermaßen erwähnt: "Auch hat er [Ive] für die rumunischen Untersuchungen I von Miklosich istrorumänische Beiträge geliefert" (vgl. Miklosich 1882).

15 Es handelt sich wohl um Ive ( 1893 ).

16 Nicht publiziert, aber möglicherweise Teil eines Manuskripts im Nachlass Ives mit dem Titel "Canti popolari, proverbi, giochi, indovinelli istriani" (vgl. Radossi 1971 : 46, Nr. 10).

17 Konnte nicht identifiziert werden, ein Hinweis in Radossi ( 1971 ) wurde nicht gefunden.

18 Nicht publiziert, aber ein Manuskript gleichlautenden Titels existiert im Nachlass Ives (vgl. Radossi 1971: 46, Nr. 11).

19 Nicht publiziert, aber es existieren zwei Manuskripte im Nachlass Ives mit den Titeln "Novelline popolari vallesi" und "Novelline popolari gallesani" (vgl. Radossi 1971: Nr. 15 und Nr. 16).

20 Konnte nicht identifiziert werden, ein Hinweis in Radossi (1971) wurde nicht gefunden.

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. AI_HS_s.n.)