Franz von Miklosich an Hugo Schuchardt (11-07380) Franz von Miklosich Bernhard Hurch Luca Melchior Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.2796 11-07380 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 07380 Franz von Miklosich Papier Brief 4 Seiten Wien 1882-02-14 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Bernhard Hurch Luca Melchior 2013 [2015] Der Briefwechsel zwischen Franz Miklosich und Hugo Schuchardt (1871-1889) Grazer Linguistische Studien 80 79-123 Bernhard Hurch Luca Melchior 2015 Die Korrespondenz zwischen Franz von Miklosich und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Franz von Miklosich Wien 1882-02-14 Hugo Schuchardt Wien-Fluss 16.38409,48.2088 Korrespondenz Franz von Miklosich - Hugo Schuchardt Korrespondenz Slawische Sprachen Meglenorumänisch Rumänisch Italienisch Latein Spanisch Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
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Geehrter Herr Professor!

Schönsten Dank für Ihre thätige Theilnahme an meinen rumunischen Studien!

Hinsichtlich dai haben Sie vollkommen Recht. a in al aus ea halte ich für wenig wahrscheinlich: eher möchte ich an Proklise denken. Etwas absonderliches hat el, e̥l, al aus ĭllum unzweifelhaft. Parasitisches n möchte ich auf mj beschränken, daher gnaffè, settignana durch ein solches erklären, in allen anderen Fällen eine andere Deutung versuchen. éte̥ beruht, wie ich nun sehe, auf aetas, wie scátšete auf siccitas . Wenn in dem irischen Codex wirklich Pan Gurbán steht, so bleibt, wenn keine andere Erklärung gefunden wird, kaum etwas anders übrig als an einen Čechen oder Slovaken zu denken: die Wahrscheinlichkeit spricht für den ersteren als den näheren. Der Name des Slovakenführers von 1848, des noch lebenden Pfarrers Josef Miloslav Hurban kann nicht für den letzteren angeführt werden: in dergleichen Dingen waltet zwischen Čechen und Slovaken kein Unterschied ob. Ist Gurbán mit Hurban identisch, dann ist es nicht "gibber", denn ein dieses bedeutendes Wort würde jetzt hrban lauten. Mit hrb (grъbъ) zusammenhangende P.N.Lies: "Personennamen". kennt das Slavische. An g für jetziges h ist nicht Anstoss zu nehmen; vielleicht auch nicht an ur für r.

Bei wiederholtem Studium der mrum. Denkmähler bemerkte ich folgende Fehler:

aliádze , richtig seligitur .In Miklosich (1882f: 246) liest man dagegen: "αλιάτζε (aliádze): σε-διαλέγεται seliguntur 39. drum. alég ". se arúpe, richtig laceratur.In Miklosich (1882f: 247) findet sich: " αροῦπε: σεlacerantur 27. arúpere mostre 43. drum. rup, rump. s. αρούψιρε". χiárba ,So in Miklosich (1882f: 272) : "χιάρπε (χiárbe) coquit 47. χιάρπα fervent 9. hérbere ath. 47. drum. ferb aus fierb ". kriáske̥,Vgl. Miklosich (1882f:254) :"κριάσκα(kriáske̥) crescunt 38. drum. kresk ". moáre̥,In Miklosich (1882f: 257) steht: "μοάρᾳ (moáre̥): τε καρα σεquando moritur 43. drum. mor, murí". tsáse̥ Vgl. Miklosich (1882f: 268) : "τζάσᾳ (tsáse̥) texunt 20. drum. tses . waren als Conjunctive zu bezeichnen. stré̥mur B. II. 54. beruht auf stlimulus : vergl. it. fiaccola aus facula .Im zweiten Band der Beiträge zur Lautlehre der rumunischen Dialekte (Miklosich 1881-1883) findet man folgende Stelle (jedoch auf Seite 56): "stré̥mur Stachel, Triebel: stimulus, stimlus, stlimus" ( Miklosich 1882c: 56 ); weiters im dritten Band ( Miklosich 1882d: 234 ): "fláke̥re̥ flamma ist, wie it. fiaccola, lat facula durch flacula: vergl. stré̥mur stimulus durch stlimus); schließlich findet man im fünften Band, der erst im darauffolgenden Jahre erschien, folgende Stelle: "stré̥mur stimulus aus stĭmulus, stlimulus. Vergl it. fiaccola" ( Miklosich 1883a: 29 ). 71. spricht für šterk aus stĕrcus das aus dem slav. stammende gunój Dünger und Splitter. In den Berichtigungen und Ergänzungen in Miklosich ( 1882c: 73 ) liest man: "Zu E. n. šterk Splitter ist mit lat. stercus, it. stèrco, wohl unverwandt"; in Miklosich (1883a: 59) folgt die Berichtigung: "73. (71.) Z. 8. für šterk aus stěrcus (sp. estiercol) spricht gunój Mist, Dünger und Splitter".

Mit herzlichen Grüssen Ihr ergebenster Miklosich Wien, 14 Februar 1882.Dieser Brief ist aufgrund der schlecht lesbaren Jahresangabe im Nachlaß fälschlicherweise auf das Jahr 1887 datiert und dementsprechend falsch eingeordnet (vgl. Wolf 1993: 277 ). Er muß, wie der Inhalt unzweifelhaft erkennen läßt, aus dem Jahr 1882 stammen.