Hugo Schuchardt Archiv

Bonn,¹ d. 4. Apr. 1878
Herrn Professor Dr. Schuchard
Graz

Sehr geehrter Herr Professor.

Soeben erhalte ich Ihren Brief vom 1. d. M. und beantworte denselben Ihrem Wunsche gemäss umgehend.

Nach Ihrer Auseinandersetzung, im Betreff des rumanischen Theils der Diez'schen Grammatik, scheint mir kein anderer Weg, als wie der von Ihnen vorgeschlagene zum Ziel zu führen und müssen wir ihn also ruhig befolgen.

Nur möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass, um die Diez'sche Grammatik nicht noch theurer zu machen wie sie jetzt schon ist, den einzelnen Sprachgebieten nur ein sehr beschränkter Raum zugestanden werden kann. Auch den einzeln Grammatik, von denen |2| ich in meinem Brief sprach, dürfen durchaus nicht umfangreich werden, sondern müssen sich durch kurze aber klare Darstellung auszeichnen, und vor allen Dingen nur das geben, was wirklich schon wissenschaftlich feststeht und sich wissenschaftlich vertheidigen lässt; also mit Ausschliessung der Hypothese.

Ich würde Ihnen sehr dankbar sein, wenn Sie über Ihre Unterhandlungen in Wien Mittheilung zukommen liessen.

hochachtungsvoll
Julius Flittner