Hugo Schuchardt an Resurrección María de Azkue y Aberasturi (27-10286)

von Hugo Schuchardt

an Resurrección María de Azkue y Aberasturi

Graz

07. 10. 1923

language Deutsch

Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Resurrección María de Azkue y Aberasturi (27-10286). Graz, 07. 10. 1923. Hrsg. von Bernhard Hurch, Maria Jose Kerejeta und Ursula Stangl (2015). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.2333, abgerufen am 01. 10. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.2333.


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Graz, 7. X. ´23

Verehrter Freund,

Den Brief mit dem ich Ihre freundliche Karte aus Vitoria vom 20 v. M. beantwortete, werden Sie nun in Bilbao vorgefunden haben: Inzwischen habe ich auch G. Lacombe gebeten Ihnen das und jenes mitzuteilen. Dessenungeachtet schreibe ich Ihnen heute wieder, weil mir gestern |2| mein Verleger Max Niemeyer in Halle a /S. Brüderstr. 6 seine Freude darüber ausdrückte, über die hochherzige Zusage der Akademie 100 Exemplare meines Büchleins abnehmen zu wollen. Er fügte hinzu: „Selbstverständlich muß die Akademie seiner Zeit mit mir darüber verrechnen da ich die gesamten Herstellungskosten übernommen habe.“ Wie er sich das denkt, ist mir nicht ganz klar, jedenfalls könnten Ihnen die phantastischen, sinnlosen Ziffern in Mark (gestern zeigte mir ein Bekannter einen Brief den er eben aus Berlin erhalten hatte: Inhalt 20 Millionen Papiergeld, Porto: |3| 4 ½ Millionen) einen wahren Schrecken einjagen. Und es wäre ein wirklicher Umweg. Warum nicht den Preis eines Exemplars in franz. Franken oder span. Pesetas bestimmen, ohne auf kleine Kursschwankungen Rücksicht zu nehmen? In diesem Sinne habe ich an Niemeyer geschrieben und ich hoffe, Sie sind damit einverstanden. Zugleich möchte ich Sie bitten mir eine ungefähre Angabe über die Verteilung der 100 Exemplare zu machen, damit ich nicht etwa mit meiner Gabe die gleichen Personen bedenke (die in Deutschland lebenden Mitglieder; Urtel, Baehr, Winkler würden ja rascher von Halle als von Bilbao aus versorgt werden). – Ich habe Ihnen in diesen Tagen einen ersten Druck des Anfangs |4| meiner Primitiae zugesandt; Sie werden das Titelblatt dem großen Deckel auf einem allzukleinem Gefäß vergleichen und mit Recht. Aber auf jeden Fall haben Sie ein Zeugnis der guten Leistung seitens der Druckerei Karras vor sich. Der Druck ist für Setzer und für den Autor – Korrektor gleich schwierig, da bei letzterem beständig allerhand Bedenken auftreten. Über das Manuskript, das ja natürlich mit den gesetzten Bogen in meine Hände zurückkehrt, bei späterer Gelegenheit!

Mit herzlichem Gruß

Ihr getreuer
HSchuchardt.

Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung der Azkue Biblioteka (Euskaltzaindia). (Sig. 10286)