August Schreiber an Hugo Schuchardt (01-10188)

von August Schreiber

an Hugo Schuchardt

Barmen

10. 03. 1882

language Deutsch

Schlagwörter: Krönlein, Johann Georg Fabri, Friedrich (1879) Bruwer, J. P. van S. (1972)

Zitiervorschlag: August Schreiber an Hugo Schuchardt (01-10188). Barmen, 10. 03. 1882. Hrsg. von Gerald Russow (2015). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.2310, abgerufen am 03. 10. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.2310.

Printedition: Russow, Gerald (2014): Materialien zum Afrikaans im Nachlass Hugo Schuchardts. Eine Zusammenschau des Briefverkehrs und sonstiger Unterlagen. Graz: Universität Graz.


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10/3 82.

Geehrter Herr Professor!

Herr Insp. Fabri1 hat mir heute Morgen Ihren Brief zur Beantwortung übergeben. Es freut mich daß wir jeder in der Lage sind Ihnen in [?] das Holländisch wie es in Gr. Namaqua und Damara Land2  bei den Orlam Häuptlingen in Gebrauch ist, fünf Original Briefe, die durch einen unser Missionare copirt sind, die gewünschte Auskunft geben können. Jan Jonker3 ist der unternehmende Häuptling in Windhoek.

Sie werden ja[?] von[?] dem Inhalt dieser Briefe, die wir Ihnen zum Zweck des Sprachstudiums im Vertrauen überlassen, natürlich sagt[?], was den Inhalt betrifft weiter keinen Gebrauch machen.

Wegen Austausch betreffend des Holländisch in der Capkolonie möchte ich Sie an Rev. Krönlein, Stellenbosch weisen. Die meisten holl. Zeitungen am Cap dienen mir (de Zuid Africaan) [sic] ich [?] sie schreiben übrigens ganz gutes reines[?] Holländisch, nur der "Patriot" schreibt in der Wund[?]

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Sie sind dann noch so gut uns die Briefe, nachdem Sie dieselben benutzt, wieder zugehen zu lassen. Außerdem möchte ich Sie bitten, wenn Sie mal etwas über Ihre Studien im Druck veröffentlichen, uns dann auch ein Exemplar zukommen zu lassen, da ich mich auch für diese Frage interessiere.

Herr Insp. Fabri läßt Sie bestens grüßen.

Hochachtungsvoll
Dr. A. Schreiber


1 Friedrich Fabri (1824-1891) war Theologe und langjähriger, tatkräftiger Leiter der Rheinischen Missionsgesellschaft in Barmen. 1879 veröffentlichte er die einflussreiche Schrift „Bedarf Deutschland der Kolonien?“. (DKL I, 596)

2 Zentralnamibianische Region mit dem Zentrum Windhuk. Benannt ist das Gebiet nach dem Volk der Damara, die sich selbst Nu-Khoin (schwarze Menschen) nennen. (van Bruwer 1973).

3 Es handelt sich um den Hottentottenführer Jonker Afrikaaner, der Großnamaland beherrschte (DKL II, 132), auch einfach Jan Jonker genannt. Er wurde von seinem Rivalen Hendrik Witbooi 1889 getötet (s.v. Witbooi Hendrik SESA 11, 469b).

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 10188)