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Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.
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Ihre an meinen Mann gerichtete Karte ist nicht in seine, sondern wie alle an ihn eintreffenden Korrespondenzen, in meine Hand gekommen, d.h. sie ist von Porto aus hierher nach Luzo in den herrlichen
Bussacowald
geschickt worden, wo ich mit unserem Kleinen die heißen Sommermonate zubringe. Mein Mann ist seit zwei Monaten unterwegs; er durchreist, kunsthistorischer Studien halber, das ganze Land, vorzugsweise kleine Städte und Dörfer und wechselt dabei natürlich fortwährend seinen Aufenthalt. Empfängt seine Briefe nicht von Tag zu Tag, und beantwortet sie auch nicht so regelmäßig wie es sonst seine schöne und beneidenswerte Gewohnheit ist. Damit Sie nun, hochgeehrter Herr, nicht noch länger auf die Erklärungen warten, die wir Ihnen seit so langer Zeit schulden, und um alten Fehl endlich zu sühnen , schreibe
Auf unsere, meines Mannes und meine Anregung hin, war 1880, zur Feier des Centenario die Gesellschaft gegründet worden, unter großem Pomp und bei lebendiger Betheiligung. Alle die schönen und so wichtigen und nothwendigen Aufgaben die wir ihr aufzulegen gedachten, die definitive Feststellung der kamonianischen Texte, eine Musterausgabe derselben, eine Bibliothek portugiesischer Klassiker etc. fanden großen Beifall, das wissen Sie bereits. Aller Enthusiasmus aber verrauchte unmittelbar nach den Festtagen: die Behörden Camoniana derselben ebenda zur Nutzung der Mitglieder aufzustellen); das Publikum vergaß seine Pflicht; bei allen einberufenen Versammlungen fehlte es; die wenigen anwesenden Mitglieder waren nie beschlußfähig; der Präsident, Herr Graf von Samodaes widersetzte sich all den Maßregeln die mein Mann vorschlug etc. etc.; kein einziger von den Leuten that seine Pflicht; die auf unseren Wunsch erwählten Ehrenmitglieder wurden von Anfang an zu zahlenden Mitgliedern gemacht; das ganze Sinnen wurde so erniedrigt, daß mein Mann jede Hoffnung auf ein Gelingen seiner Pläne und damit auch die Lust verlor der doch vergeblichen Unternehmung seine Zeit, Mittel und Arbeitskraft zu widmen. Die Arbeiten, die zum Jahrbuch versprochen waren, trafen nicht ein. Um es leidlich zu gestalten, hätten wir es von a bis z schreiben müssen – und das ging doch wieder nicht an. Vor Juni 81 reichte mein Mann seine Entlassung ein – und von da ab haben wir nichts mehr mit der Camões-Gesellschaft zu thun gehabt. Das hätte ich Ihnen damals gleich mittheilen müssen – um so mehr als Sie einen kleinen, aber sehr interessanten Beitrag Tirso de Molina)Revista da Sociedade de Instrucção
erscheinen, deren Publikationen ich Ihnen zusenden werde sobald ich wieder in Porto bin – natürlich falls Sie diese Verwandlung genehmigen. Wie gesagt ich hoffte zuerst trotz aller Hindernisse würde dennoch ein gedeihliches Entwickeln der Gesellschaft möglich sein, hernach aber betrübte und ärgerte mich das Mislingen, und vor allem auch das taktlose Vorgehen des Vorstandes Ihnen und den anderen Herren gegenüber so sehr daß mir jedes Wort darüber peinlich war.
Haben Sie diesen Sachverhalt nicht errathen? angesichts der Mahnzettel die man Ihnen gesandt, angesichts des Annuario in dem ja unsere Namen ganz fehlen, haben Sie ungefähr das richtige gewiß vermuthet?
Der früher einmal verheißene Bulhão Pato ruht in Porto; ebenso Adressen nach
Geht es Ihnen jetzt wieder besser? lassen Ihre Nerven Ihnen Ruhe? Daß Sie unermüdlich thätig sind, zeigt mir jedes Heft von GröberZeitschrift für romanische Philologie
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