Leo Spitzer an Hugo Schuchardt (378-11214) Leo Spitzer Bernhard Hurch Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.2224 378-11214 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 11214 Leo Spitzer Papier Brief 2 Seiten Unbekannt Unbekannt Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Bernhard Hurch 2006 Leo Spitzers Briefe an Hugo Schuchardt Berlin Walter de Gruyter Bernhard Hurch 2014 Die Korrespondenz zwischen Leo Spitzer und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Interesse nur die Sache der "verkannten Unschuld" führten, das hat mir wirklich wohlgetan. Da war jene Stoßkraft der Freundschaft, wie ich sie liebe. Und Frings hat auch das Wort gesprochen, das unsere Diskussion über "Freundschaft" aufhellt: "Wissen Sie, solche Künstlernaturen [er meinte unseres prächtigen R. Meissner] taugen eben nicht dazu, etwas durchzusetzen". Vielleicht verlange ich einen zu aktiven, aktivistischen Freundestypus. Es gibt gewiß auch den des wohlwollenden und sanften Beraters.

Ich habe übrigens gelegentlich der Mbg. Angelegenheit die Richtigkeit Ihrer Ansicht ("Niemand bestreitet Ihre Wissenschaftlichkeit, Sie kämpfen nur gegen Hindernisse, die Sie nicht ändern können") bestätigt gefunden: nur das s.g. Menschliche, d.h. das Allzumenschliche, der Antisemitismus, gab Anlaß zur Diskussion.

Gegenwärtig geht ein großes Gruseln durch die preußische Gelehrtenwelt: die 65jährigen Ordinarien sollen (gerüchtweise) emeritiert werden. Frings sagte einem alten Herrn darüber: "Und es ist gut, daß die Universität verjüngt wird". Die alten Herrn wollen aber nicht abgehen – unbegreiflich! Ich habe stets Ihren Standpunkt verstanden, als Sie froh waren, die Vorleserei hinter sich zu haben und der reinen Wissenschaft leben zu können. Aber siehe da, die 10. Wiederholung eines 4 Jahres-Zyklus scheint dazu zu verlocken, noch ein 11. mal dasselbe zu sagen! Wobei doch die Emeritierung die Beibehaltung der vollen Bezüge in sich schließt.

Nun noch eine Frage: haben Sie irgendwo über Lakai geschrieben – ist das Wort nun tatsächlich baskisch?

Ihre Schlußverse klingen sanft und frühlingshaft. Sie erinnern mich an das Büchlein von Dietzenschmidt "König Tod", das auch der Gedanke durchzieht, der Tod allein mache das Leben schön. Und tatsächlich ist es so. Nur sollten die Menschen den Genuß des Lebens besser verstehen, da sie doch den bösen Gast sich auf der Ferse wissen. Und so wünsche ich denn, daß Sie sich auch des besonderen Vorzugs bewußt seien, dessen Sie sich vom Schicksal zu erfreuen haben: Sie können arbeiten nicht nur mit der Kraft, sondern mit der Jugendlichkeit eines Jünglings. Sie sind kein "Geheimrat", kein "vieux grognon" geworden.

Herzlichste Grüße von allen Spitzers

Wenn garduña zu guard- mit Dissimilation, warum finden wir nie die guard- Form, die doch ein so hübsches Bild der Phantasie des Volkes gäbe?