Leo Spitzer an Hugo Schuchardt (358-11118) Leo Spitzer Bernhard Hurch Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.2204 358-11118 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 11118 Leo Spitzer Papier Karte (Postkarte) 2 Seiten Bonn 1922-11-13 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Bernhard Hurch 2006 Leo Spitzers Briefe an Hugo Schuchardt Berlin Walter de Gruyter Bernhard Hurch 2014 Die Korrespondenz zwischen Leo Spitzer und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Leo Spitzer Bonn 1922-11-13 Hugo Schuchardt Germany Bonn Bonn 7.09549,50.73438 Korrespondenz Leo Spitzer - Hugo Schuchardt Korrespondenz Französisch Ungarisch Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
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Bonn, 13. XI. Verehrter lieber Freund,

Besten Dank für die Berliner Abhandlung, Wahrscheinlich H.S., "Sprachliche Beziehung", in: Sitzungsberichte der (königlich) preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1922: 199-208. die uns stetig und sicher hinan führt. Ich unterschreibe die Auseinandersetzung mit Grammont, auch die Anerkennung der Berechtigung des Kriselns. Auch freue ich mich, daß Mauthner zur Geltung kommt, dessen Rehabilitierung in sprachwissenschaftl. Kreisen ich wohl meiner Rezension L.S., "Fritz Mauthner, Beiträge zu einer Kritik der Sprache (2.Aufl., 3 Bde.)", in: Literaturblatt für germanische und romanische Philologie XL.7-8 (1919): 201-212. zuschreiben darf ( M-L äußerte damals: "Diese Art ist nichts für uns", uns = deutsche Wissenschaft).

S. 203 zu den indifferenten Resten gehört noch das Partizip (z.B. betreffend, café chantant , ferner der Typus Rohesser), weiters il est tué 'er ist tot, getötet', altspan. me han altrom. *habent me mortuum (ebenfalls zweideutig).

S. 204 die Auffassung ich gehe hinter A = ich gehe Rücken A läßt E. Lewy's* Ztschr.-Artikel über die Charakteristik des Frz. eigentlich im Nichts aufgehen (ung. mellettem etc. ist eben deutlicher etymologischer, übrigens vgl. frz. à coté de ). – 204 Anm. das -e wäre noch mit frz. de als Subjektseinleitung ( de vos est grant damages, c'est une folie d'aimer ) vielleicht zu vergleichen.

S. 206 oben. Hier hätte meine Abhandlung "über Ausbildung von Gegensinn" Platz gefunden, sie zeigt ja nun allerdings mehr das Vermittelnde bei kontradiktorischen Paaren auf.

S. 207 Neogrammatismus ist kein schönes und kein richtiges Wort (vielmehr Neogrammatizismus).

Auf meinen Brief erwarte ich noch Antwort. Ich bin sehr mißgestimmt und niedergeschlagen. – Mit Castro habe ich wegen des Breviers korrespondiert.

Herzlichst Spitzer

*In dessen Tscheremiss. Gramm. Ernst Lewy, Tscheremissische Grammatik. Darstellung einer wiesentscheremissischen Mundart. Leipzig: H. Haessel 1922. kommt "innerer Nominativ" vor.