Leo Spitzer an Hugo Schuchardt (349-11110) Leo Spitzer Bernhard Hurch Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.2193 349-11110 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 11110 Leo Spitzer Papier Karte (Postkarte) 2 Seiten Bonn 1922-08-04 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Bernhard Hurch 2006 Leo Spitzers Briefe an Hugo Schuchardt Berlin Walter de Gruyter Bernhard Hurch 2014 Die Korrespondenz zwischen Leo Spitzer und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Leo Spitzer Bonn 1922-08-04 Hugo Schuchardt Germany Bonn Bonn 7.09549,50.73438 Korrespondenz Leo Spitzer - Hugo Schuchardt Korrespondenz Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
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Bonn, 4. VIII. Verehrter lieber Freund,

Es handelte sich nicht um Ihre, sondern um meine Deutschnationalität. Ich hatte eben Ihr deutsches Wesen betont. Ich glaube, Ihr Standpunkt kommt zu klarem Ausdruck. Man sieht bei solchen Gelegenheiten, wie wenig "neutral" die Edelsten unter den Neutralen sind. Auch Jud ist zu sehr romanophil. Also schütteln Sie bitte beruhigt Ihren Floh ab! Ich stimme ja mit Ihnen vollkommen überein, daß von den Begriffen Rasse, Staat, Kultur, Volk der blutvollste und herzvollste der letzte ist. Ich habe nie verstanden, wie man das negerhaft animalische Wort "Rasse" als Kitt empfinden konnte – was habe ich z.B. mit einem Leopoldstädter Schieber gemein? –, wie man den Staat, einen reinen Zweckbegriff mit Gefühlswerten ausstatten konnte – wie in Preußen [stimmen Sie mir hier auch zu?], wie man die Kultur als etwas Ichmäßiges, Egoistisches voranstellen kann – wie es die Wiener gern tun.

Handelt es sich um dokdo oder doudo? Zu port. doudo, doico vgl. H.S. in Zeitschrift für Romanische Philologie 40, 604ff. Gegen M-Ls doudo widersprach ich ja auch. Seinem Artikel dod- übrigens auch demnächst.

Indasno: welche "Sirene" (M-L) ist nun die betörendere, die des Semantischen (îndar das nicht westrom ist etc.) oder des lautlichen Gleichklangs: darn-ir, exdarnatus?

Mich hat diese Sirene berückt.

Die Gilliéronschen Leitgedanken sind genau so gut auf deutsches Gebiet übertragbar u. sind von meinem Bonner Freunde Frings an Hand des Wenckerschen Atlas faktisch auf das Rheinische übertragen worden (vgl. seinen prinzipiellen Aufsatz in der letzten Zs.f.d.Mundart.) – Was halten Sie von coqueluche? Vgl. H.S., "coqueluche", in: Zeitschrift für Romanische Philologie 40 (1921): 513f.

Nächste Tage erwarten wir eine Reihe von Gästen – das Einzige, was mir jetzt Spaß macht!

Herzlichste Grüße Sp.