Hermann Soyaux an Hugo Schuchardt (01-10727) Hermann Soyaux Silvio Moreira de Sousa Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.2164 01-10727 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 10727 Hermann Soyaux Papier Brief 4 Seiten Libreville 1882-03-10 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Silvio Moreira de Sousa 2015 Die Korrespondenz zwischen Hermann Soyaux und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Hermann Soyaux Libreville 1882-03-10 Hugo Schuchardt Gabon Libreville Libreville 9.45356,0.39241 Korrespondenz Hermann Soyaux - Hugo Schuchardt Korrespondenz Sprachprobe Universität Erlangen Englisch außerhalb Europas Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
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Sibange Farm Villa Maveli 10.III.82 Sehr geehrter Herr!

In Beantwortung Ihres Schreibens vom 16 Jänner, hier am 1. d. Mts eingetroffen, bemerke ich, dass ich mit Vergnügen bereit bin, Ihnen in Ihren auch mir interessanten linguistischen Studien durch Beschaffung von Material nützlich zu sein. Nur muss ich Sie bitten, diese meine Zusage, sollte ihre Erfüllung längere Zeit in Anspruch nehmen, nicht mit Misstrauen zu betrachten. Ich halte solche Versprechen, kann aber über meine Zeit in solchem Sinne nur wenig u. nur ruckweise verfügen, weil ich von meinen mit der Leitung einer Farm verbundenen Arbeiten sehr in Anspruch genommen bin u. außerdem auch noch hunderterlei andere Wünsche, die von Gelehrten schon früher an mich ergangen sind, zu erfüllen suche.

Ich hoffe aber, daß ich Ihnen bald Proben werde senden können u. bitte Sie dann, in Anknüpfung daran, mir mitzutheilen, worauf im Besonderen ein Augenmerk zu richten sei. - Da ich, mit Unterbrechungen freilich zwecks Europareisen, wohl noch lange Jahre hier leben werde, so hoffe ich, Ihnen einen reichhaltigen Probenschatz verschaffen zu können. - Ich werde Ihnen solche Proben von dem Portugiesischen in St Thomé besorgen können, da ich in meinem Dienst einen Vaineger habe, der nach einem langen Aufenthalt in St Thomé das dortige Portugiesisch geläufig spricht; ebenso von Principe, wohin ich im Lauf dieses Sommers eine Reise zur Besichtigung - und - sub rosa - etwaigen Ankauf von Plantagen machen werde. In Fernando Po ist mehr Spanisch & Englisch zu Hause. Reiche Sprachproben des Negerportugiesisch würde Ihnen vielleicht H Dr Pechuël-Lösche Eduard Pechuel-Lösche (1840-1913) war ein deutscher Geograph, Afrikaforscher und a. o. Professor an die Universität Erlangen. geben können, der mit letzter Mail nach dem Congo ging (Adresse: Dr P. L. Congo). - Hier in Gabun findet sich Englisch u. Französisch, das erstere aber wohl verbreiteter, wie es überhaupt das Idiom ist, mit welchem man in Westafrika überall durchkommt, es ist eben die Sprache des Handels[,] ist. Gewiss werden Ihnen die Pères über das hiesige Französisch die beste Ankunft geben können, - ich nenne da u. a. den sehr liebenswürdigen Père Stoffel, der auch deutsch spricht. Der Bischof, Monseigneur Leberre, Pierre-Marie Le Berre (1819-1891) war der Bischoff von Libreville und Author einer Fang-Grammatik ( Berre 1873 ).  ist soeben mit einem neuen Dictionnaire der Gabunsprache Es liegen keine Informationen vor. fertig geworden; Père Delorme Amable Delorme (1866-1908) hatte bereits ein Französisch-Fang-Wörterbuch veröffentlich ( Delorme 1877 ). arbeitet an einem solchen der Mpangwe-(Fan) Sprache. Reverend Mr. Walker William Walker (1808-1897) veröffentlichte 1885 eine Bibelübersetzung ( Walker 1885 ). arbeitet an einer Uebersetzung der Bibel in die Gabunsprache (amerikan. Mission).

Wie schon oben erwähnt, das Englische ist, mit Absehung der portug. Inseln, die Hauptsprache an der Küste. Selbst in Angola werden Sie engl. Sprachproben bekommen können. Das Englisch der Kroo ist jedenfalls das Primitivste, aber Kroomen findet man an jedem Platz der Küste „because them Krooboy leaf forgo for all place for coast.“ „Me go go now“ - ich gehe (bin im Begriff zu -) jetzt -. - „Save“- verstehst Du, weisst Du? - ein Wort aus dem Portugiesischen, braucht hier selbst jeder Engländer im Gespräch mit Negern „#suppose you go there, you go save one time - wenn Du dort hingehst, wirst Du es sofort erfahren“. „Me no save“ - Ich weiss nicht.“

Doch nun genug davon; Sie müssen sich vorläufig an meinem gern gegebenen Versprechen genügen lassen;

ich bleibe bis auf Weiteres mit hochachtungsvollem Gruß Ihr ergebener H. Soyaux c/o Consul E. Schulze Gaboon, Westafrica.