Leo Spitzer an Hugo Schuchardt (287-11047) Leo Spitzer Bernhard Hurch Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.2118 287-11047 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 11047 Leo Spitzer Papier Karte (Postkarte) 2 Seiten Bonn 1921-04-21 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Bernhard Hurch 2006 Leo Spitzers Briefe an Hugo Schuchardt Berlin Walter de Gruyter Bernhard Hurch 2014 Die Korrespondenz zwischen Leo Spitzer und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Leo Spitzer Bonn 1921-04-21 Hugo Schuchardt Germany Bonn Bonn 7.09549,50.73438 Korrespondenz Leo Spitzer - Hugo Schuchardt Korrespondenz Universität Berlin (Friedrich-Wilhelms-Universität) Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
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Bonn, 21. IV. Verehrter lieber Freund,

Dank für die neuerliche Sendung. Da Sie selbst "vorläufig" schreiben, so wage ich noch zu hoffen, daß Bogen 1 der Schrift über die Lautgesetze (S. 1-8) H.S., Über die Lautgesetze: Gegen die Junggrammatiker. Berlin: Oppenheim 1885. noch zum Vorschein kommt, der nicht enthalten war. Darf ich nun den Vortrag über die "Klassifikation" H.S., Über die Klassifikation der romanischen Mundarten (Leipziger Probevorlesung von 1870).   Graz, 1900. Im folgenden geht es um Vorlagen zu kleineren Arbeiten, die ausschnittsweise ins Brevier Eingang finden. bis zur Drucklegung behalten? 107 (ich vermute, Sie meinen dies unter 109 a: "das ich mir nicht einmal leihweise verschaffen könnte") geht bald zurück. Die Magyarika habe ich von Balassa annoncieren lassen – aber sie werden wohl kaum zurückkommen. Wie soll ich es nun mit den beiden Abhandlungen M Nyr. 46, 137ff. u. M. Nyelv. 12, 278ff. halten? Soll ich aus dem Ungarischen rückübersetzen. Lieber wäre mir, wenn Sie mir Ihre Original-Mss. sendeten – damit ich nicht ein Stilpastiche zusammenfexe. Selbstverständlich käme nur das Allgemeine in Betracht. Der erstere Aufsatz ist übrigens teilweise im "Anthropos" wiederholt. – Wenn Sie die Aufsätze über Vinsons Syntaxe basque dem Syntaktiker Spitzer vom Syntaktiker Vinson gelegentlich verschaffen könnten, wäre ich Ihnen très obligé. – Auch ich verlege gern Sachen u. besonders mein Umzug hieher hat Verbundenes auseinandergerissen. Eine Bibliothek ist wie der unbewegliche Koloss Russland: arm und hilflos. So finde ich Ihre No. 66 und 646 nicht.

Nun aber Schluß mit dem Gebettele! – Da Sie selbst im letzten Butlletí etwas veröffentlicht haben, Zuletzt H.S., "Andorra", in: Butlletí de dialectologia catalana 36 (1920): 77. brauchen Sie wohl kein Sep. meines Artikels über Onomat. (ich habe bisher übrigens keins). Hoffentlich haben Sie die beiden Bändchen der "Bibliotheca" richtig erhalten. – Die Greifswalder Aussichten sind auf ein ungreifbares Minimum reduziert. Das Min. will Lommatzsch, den es zweimal übergangen hat u. der auch vor Hilka in Gr. vorgeschlagen war. Wenn L. von Berlin weggeht, so ist die Sache natürlich entschieden. Es gelten eben noch immer die bürokratischen Altersunterschiede, auch wenn der Betreffende sonst dem Min. nicht besonders zusagt: denn wie sollte der Textherausgeber L. dem mittelalter- und philologiefeindlichen Becker zusagen? Für mich ist eben nichts zu machen.

Ich lese jetzt Wassermann's "Mein Weg als Deutscher und Jude" : er schildert dort einmal seine Stellung beim Militär: "ich merkte bald, daß es mir auch bei exemplarischer Führung nicht gelungen wäre [die Zufriedenh. herbeizuführen]; daß es nicht gelingen konnte, weil Absicht dawider war. Ich merkte es an der verächtlichen Haltung der Offiziere, an der unverhehlten Tendenz die befriedigende Leistung selbstverständlich zu finden, die unbefriedigende an den Pranger zu stellen".

Herzlichste Grüße Sp.