Hugo Schuchardt Archiv

Bonn, 27. III.

Verehrter lieber Freund,

vielen herzlichen Dank für die gesandten Separata, vor allem den herrlichen Artikel über das Passivum¹ (Serie: gestern sandte ich an Schultz-Gora einen Artikel, in dem ich die unpersönliche Redeweise auch auf "Weltanschauung" zurückführte), und die bibliograph. Ergänzungen. Es tut mir leid, daß ich Ihnen soviel Mühe mache – aber Sie machen mir durch die oftmalige Unerreichbarkeit Ihrer Schriften den Mund so wässerig, daß ich verdurste – woher soll ich Rev.de lingu., Grazer Tagespost bekommen? Ich glaube, ich werde in den Ferien eigens nach Graz kommen müssen – denn nicht einmal in Klagenfurt ist die GT. Besonders dankbar wäre ich für "Auf Anlaß des Volapüks", dann 296, 587, ferner die Beiträge in RB gegen 1919/20 (die ich nur leihweise bekam). Als Geschenk kann ich vorläufig noch folgende nicht aufgenommene Arbeit bringen: Herrig's Archiv 1871, 347ff. Ich habe jetzt bis 1903 gelesen und es fehlen mir nur noch die Nummern 1 (verliehen), 101, 103, 106, 107, 134, 141 (nicht gefunden), 161,|2| 185, 186, 193, 217, 274, 277, 279, 286, 335, 363-4, 366-7, 389, 390, 391, 394, 421, 436 (nicht gefunden).

Damit unsere Korrespondenz sich nicht nur in Zahlen sondern auch in Buchstaben abwickle, so möchte ich Ihnen als Ergänzung zu Berl.Sitz. Bally's Impressionisme et grammaire² empfehlen, über welche Schrift ich mich in dem erwähnten Artikel auslassen will.

Wie Vieles in Ihren Schriften ist mir aus der Seele geschrieben – die "Selbstzergliederung" in der letzten überraschte mich nicht, weil ich ähnliche Töne auch schon früher in Ihren Schriften wahrgenommen zu haben glaubte. Bitte bald alle meine Zweifel lösen, heben, erleichtern!

Ergebenst
Sp.