Leo Spitzer an Hugo Schuchardt (208-10967)

von Leo Spitzer

an Hugo Schuchardt

Bonn

19. 07. 1919

language Deutsch

Schlagwörter: Gamillscheg, Ernst Wien Niceforo, Alfredo (1912)

Zitiervorschlag: Leo Spitzer an Hugo Schuchardt (208-10967). Bonn, 19. 07. 1919. Hrsg. von Bernhard Hurch (2014). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.2038, abgerufen am 25. 09. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.2038.

Printedition: Hurch, Bernhard (2006): Leo Spitzers Briefe an Hugo Schuchardt. Berlin: Walter de Gruyter.


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Bonn, 19. VII.

Verehrter Herr Hofrat,

Nun werde ich auch von Gamillscheg (Dtsch.Ltztg. vom 12. Juli) mit Ihnen verglichen – also Lob. Dann aber gleich der Drudenfuß, der drawback: "Sein Forschen geht mehr in die Weite, als in die Tiefe" (Beistrich überflüssig!). Ja, ist denn nur Historismus "Tiefe"? Man muß in den Fluß der Geschichte hineinsteigen, in die Tiefe – betrachtet man aber das Fließen des Sprachstroms, so ist man ein "Weiten-Forscher".

Ergebenste Grüße
Spitzer

Nächste Nachricht bitte nach Wien, Spiegelg. 10, ich reise am 1. Aug. dahin.

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Nicéforo, Le génie de l'argot S. 2251 schreibt von maladies "familiales".


1 Alfredo Niceforo, Le génie de l'argot. Essai sur les langages spéciaux, les argots et les parlers magiques. Paris: Mercure de France 1912.

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 10967)