Henry Roseman Lang an Hugo Schuchardt (01-06221) Henry Roseman Lang Silvio Moreira de Sousa Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.2007 01-06221 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 06221 Henry Roseman Lang Papier Brief 2 Seiten New Bedford, Massachusetts 1889-05-10 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Silvio Moreira de Sousa 2015 Die Korrespondenz zwischen Henry Roseman Lang und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Henry Roseman Lang New Bedford, Massachusetts 1889-05-10 Hugo Schuchardt United States New Bedford New Bedford -70.92701,41.63526 Korrespondenz Henry Roseman Lang - Hugo Schuchardt Korrespondenz Bittschreiben Literaturbeschaffung Englischbasierte Kreolsprachen (Surinam) Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
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New Bedford, Mass. U. S. A. 10. Mai 1889. Hochgeehrter Herr Professor!

Wollen Sie die güte haben mir mitzuteilen ob und was Sie von dem in holländischen Guyana, z. B. zu Paramaribo, gesprochenen negerdialekt wissen und ob Sie im besitze einer sammlung dortigen folklore sind oder wenigstens Kunde von bestehen einer solchen haben? Ich komme eben von besuch bei einer aus Paramaribo gebürtigen und an einen jetzt hier in New Bedford wirkenden holländischen arzt, Dr. Vermyne J. J. B. Vermyne, M.D. verheirateten dame züruck, die im verlauf der unterhaltung des negerdialects erwähnte den Sie in ihrer jugend lernte und zum teil jetzt noch spricht. Auf meine bitte erzählt sie mir eine spinnengeschichte in diesem negerdialect, die ich am liebsten gleich niedergeschrieben hätte wenn es gerade schicklich gewesen wäre. Der dialect ist englisch und holländisch mit geringen portug. bestandteilen. Hier die wenigen brocken die ich im augenblick auffischen konnte. Pikén áxi feli bigi bōm: eine kleine axt fällt einen grossen baum. Die wochentagen heissen: sōnday, mōnday, two-days-wrogu (work), dri-days-wrogu, four-days-wrogu, frēday, satra. Im namen der drei mittlern tage ist portugiesischer einfluss zu vermuten. Die kinder erhalten beinamen vom wochentag an dem sie geboren sind. Ein montags geborenenes mädchen soll jaba, ein donnerstags geborenen knabe jau heissen. Frau Dr. Vermyne sagte mir es gebe eine übersetzung des Neuen Testaments in diesem dialect.

Leider gebricht es mir hier ganz an der einschlägigen literatur; auch Harvard College library, die mir zur verfügung steht, gibt mir keinen aufschluss darüber ob dieser dialekt schon bekannt und die augenscheinlich reiche folklore schon gesammelt ist. Sobald ich weiss dass es noch Terra incognita ist, werde ich sogleich an die samlung [sic] alles irgendwie erreichbaren gehen. Sie würden mich also zu grossem danke verpflichten, wenn Sie mir umgehends die gewünschte auskunft erteilten.

Mit vorzüglichen hochachtung Ihr ergebener Henry R. Lang