Hugo Schuchardt an Jan Baudouin de Courtenay (37-356)

von Hugo Schuchardt

an Jan Baudouin de Courtenay

Unbekannt

25. 03. 1887

language Deutsch

Schlagwörter: Sitzungsberichte der philosophisch-historischen Classe der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften. Wienlanguage Chinese Pidgin Russianlanguage Baskisch

Zitiervorschlag: Hugo Schuchardt an Jan Baudouin de Courtenay (37-356). Unbekannt, 25. 03. 1887. Hrsg. von Wolfgang Eismann und Bernhard Hurch (2014). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.1851, abgerufen am 29. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.1851.


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Verehrter Herr Kollege!

Ich sage Ihnen meinen verbindlichsten Dank für Ihre Mittheilungen. Zur Vollendung meiner Arbeit über das Kreolische für den Groeber’schen Grundriss (in der eben auch vom Chino-russischen gehandelt wird), bin ich nicht gekommen; Ich litt in der ganzen letzten Zeit an meinen nervösen Frühjahrswehen und reise nun in diesen Tagen nach Südfrankreich ab (ich habe für das Sommersemester Urlaub) Ich denke mir dort u. A. auch die Basken und das Baskische anzusehen oder vielmehr anzuhören.1 – Das Citat aus den Sitzungs-berichten d. W. Akad. ist richtig; es handelt sich aber nicht um eine Abhandlung über das Chino-russische, sondern nur um eine gelegentliche Erwähnung desselben in einer Abhandlung über die Ainosprache. An der Fortsetzung Ihrer resianischen Studien nehme ich wie Sie wissen das lebhafteste Interesse.

Bestes wünschend und herzlichst grüssend

Ihr ergebenster

HS


1 In der Tat verbringt Schuchardt 1887 vier Monate im Baskenland, vorwiegend in Sara (Hegoalde, Provinz Lapurdi), wo er sich die Grundlagen für seine einflussreiche Tätigkeit als Baskologe aneignet, Material sammelt und sich ein Fach eröffnet, das in seinen letzten Lebensjahren zu seinem wichtigsten Arbeitsgebiet wird.

Faksimiles: Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Archiv der Petersburger Akademie der Wissenschaften. (Sig. 356)