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Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.
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Gestern habe ich Ihren Brief vom 6 Mai erhalten.
Der Weg nach Petersburg ist für mich für immer gesperrt, schon deswegen, weil ich ein Pole bin. Ausserdem haben die Russen einige Slavisten, welche keineswegs niedriger und vielleicht selbst bedeutend höher als ich in wissenschaftlicher Hinsicht stehen, welche aber dazu noch den Vortheil haben, dass sie entweder geborene Russen sind, oder sich als Russen bekennen und im russischen Ultrapatriotismus und Chauvinismus machen,– ein Talent, welcher mir vollkommen abgeht.
In der kračun-Frage kann ich leider ъ im rumän.
r silbebildend ist? Soviel ich weiss, wird rum.
ъ als ein „dumpfer“ Vokal ausgesprochen, etwa in der Weise, wie das bulgarische ъ, resp. ѫ. – Wenn man aber sonst eine Entlehnung aus dem Rum. ins Slav. annimmt, so ist damit noch nicht ausgemacht, in welchem Stadium sich das rumänische Wort zu jener Zeit fand: es wurden dann vielleicht nach dem
r ein mehr a-ähnlicher Vokal ausgesprochen. – Es muss auch das dialektische auf dem rum. Gebiete berücksichtigt werden. – Gram. hergenommen,Vergleichende Grammatik der slavischen Sprachen. 4 Bände. Wien: Braumüller. (корчить
kurcz, kurczyć
kark
krk
krčiti, krč
kerečunj
Ruthenisch-deutsches Wörterbuch, Bd. 1. L’viv: s.n.
karácson-este
kračun = karčun (resp. korčun) lässt sich klruss. kerečunj
koročunj heissen. Ueberhaupt ist eine Form, wie kerečunj, in klruss. nur als Entlehnung, und zwar ziemlich späte Entlehnung, möglich. Es ist vielleicht wieder eine dialektologische Eigenthümlichkeit, entwe
Das in Ihrem Briefe im PS. niedergeschriebene „-
ь = -jь“ muss ein Schreibfehler sein. Ich kann mich wenigstens darin nicht zurechtfinden. Handelt es sich etwa um die Palatalisirung auslautender Consonanten unter dem Einflusse eines früher existirt habenden nicht-silbebildenden i-Elementes (j) (Ci̯ (Cj) –> Cj:
li̯ –> lj; ti̯ –> { akrsl. št, russ. č, serb. ħ (ć), poln. c…. u.s.w.) ?
So wurden früher u.a. adjectiva possessiva in allen slavischen Gebieten gebildet, also auch auf dem klruss. Gebiete. Solche Adjectiva haben sich vorzugsweise in den Ortsnamen (bewahrt) erhalten:
Peremyśl’ (Przemyśl)
Jaroslavl’
Samborz
Radom’
ov-, -īn-, -
ĭsk-. – Ich weiss nicht, ob ich mich genug klar ausdrücke.
Gestern habe ich an die Petersburger Akademie meine resianischen Texte spedirt. Sie sollen zugleich mit Uebersetzung erscheinen. Es wird daraus ein ziemlich starker Band, etwa 300-400 Seiten, werden. Der 2e u. 3e Band sollen den anderen Slaven Norditaliens gewidmet werden.