Hugo Schuchardt an Jan Baudouin de Courtenay (26-356) Hugo Schuchardt Wolfgang Eismann Bernhard Hurch Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.1823 26-356 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Russland Sankt Petersburg Archiv der Petersburger Akademie der Wissenschaften 356 Hugo Schuchardt Papier Brief 3 Seiten Graz 1886-05-06 Wolfgang Eismann Bernhard Hurch 2014 Die Korrespondenz zwischen Hugo Schuchardt und Jan Baudouin de Courtenay Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Hugo Schuchardt Graz 1886-05-06 Jan Baudouin de Courtenay Austria Graz Graz 15.45,47.06667 Korrespondenz Hugo Schuchardt - Jan Baudouin de Courtenay Korrespondenz Magyar Nyelvör Rumänisch Slawische Sprachen Ukrainisch Altkirchenslawisch Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Archiv der Petersburger Akademie der Wissenschaften. Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Archiv der Petersburger Akademie der Wissenschaften. Die Publikation der vorliegenden Materialien im „Hugo Schuchardt Archiv” erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Archiv der Petersburger Akademie der Wissenschaften.
Graz, 6 Mai 1886. Verehrtester Herr Kollege,

Längst wollte ich Ihnen schreiben, aber während der 14 Tage die ich am Gardasee zugebracht habe, war ich durch den Scirocco so entnervt dass ich keine Feder anrühren mochte. Über jenes Zeitungsmissgeschick werden Sie sich sofort getröstet haben als Sie Jagić’s Berufung nach Wien vernahmen; dieselbe war – wodurch wir Alle, bis auf ein paar Eingeweihte – sehr überrascht worden sind, ja damals längst entschieden. Ihnen aber wird so viel ich sehe nun der Weg nach Petersburg geöffnet. Verzeihen Sie wenn ich Ihnen noch einmal wegen Kračun schreibe. Ásbóth hat sich im Magyar Nyelvőr Siehe Fußnote 2 zu Brief Nr. 20 vom 29. Jänner 1886. gegen meine Etymologie – und zwar in der breit polemischen Weise wie sie unter den Magyaren beliebt ist – ausgesprochen. Ich denke darauf zu erwidern; bin aber allerdings über ein und den andern Punkt der dabei zur Sprache kommen muss, nicht ganz im Klaren. Aus einem rumän. Кръчун wird ja auf rein lautlichem Wege kein slaw. Крачун entstanden sein; eine Analogieeinwirkung ist also jedenfalls anzunehmen. Nun hat aber Miklosich im Lex. palaeosl. als Eigennamen Кръчуннь und Кръчуна, so darf man dеnn auch innerhalb des Slawischen ein Кръчунъ annehmen? – Ferner, in Kleinruss. Kerečunj (večer) haben wir Ásbóth zufolge ein Possessivadjektivum wie altslow. Konstantinj ; wie steht es damit?* – Endlich, wie würde sich Kleinruss. Kerečunj aus einem echtslaw. Kračun = Karčun erklären? Sie würden mich sehr verbinden wenn Sie mir möglichst bald darüber Auskunft geben wollten.

Mit hochachtungsvollsten Grüssen Ihr ergebenster H. Schuchardt

Das ‑ь = jь ist ja aus dem Altslow. hinlänglich bekannt; kommt es aber im Kleinrussischen häufiger vor? Ich habe bei Miklosich keine Beispiele gefunden.