Karl Friedrich Christian Brugmann an Hugo Schuchardt (03-01413)
von Karl Friedrich Christian Brugmann
an Hugo Schuchardt
26. 07. 1900
Deutsch
Schlagwörter: Wellentheorie Stammbaumtheorie Biographisches Dankschreiben
Zitiervorschlag: Karl Friedrich Christian Brugmann an Hugo Schuchardt (03-01413). Leipzig, 26. 07. 1900. Hrsg. von Pierre Swiggers und Herman Seldeslachts (2014). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.1767, abgerufen am 29. 11. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.1767.
Printedition: Swiggers, Pierre; Seldeslachts, Herman (1995): "Ein so alberner Wicht ... bin ich gottlob nicht!": Das schwierige Verhältnis zwischen Karl Brugmann und Hugo Schuchardt. In: Orbis. Bd. 38., S. 197-214.
Leipzig, 26.7.00.
Ich danke Ihnen für die mir gütigst zugesandte „Probe-Vorlesung“, aus der sich ergibt, dass Sie diejenigen Gedanken, die Joh. Schmidt in seinen „Verwandtschaftsverhältnissen1“ 18722 uns Indogermanisten vorgelegt hat, schon vorher gehegt haben. Die Übereinstimmung zwischen ihm und Ihnen erstreckt sich bis auf das Farbenbild, das an die Stelle des Stammbaums3 gesetzt wird (S. 21). Ich hätte das übrigens alles längst wissen können. Denn auch ich habe Ihrer Vorlesung 1870 beigewohnt, freilich als dummer Student, als welcher ich die Hauptsache nicht goutierte; ich wusste später nur noch — verzeihen Sie dieses Bekenntniss! —, dass Sie sehr lebhaft gesprochen hatten und einen weissen Schlips anhatten, der die damals übliche Grösse beträchtlich hinter sich liess. Ich war also ein Zuhörer allergemeinsten Schlags.
Bestens grüssend Ihr ergebener4
K. Brugmann5
1 Verkürzt geschrieben als Verwandtschaftsverhältn.
2 Verbessert über durchgestrichenem später.
3 Im Brief steht Stambaums.
4 Verkürzt geschrieben als ergeb.
5 Auf der Briefkarte steht Brugman, offenbar wegen Platzmangels.