Eduard Hoffmann-Krayer an Hugo Schuchardt (03-04810)

von Eduard Hoffmann-Krayer

an Hugo Schuchardt

Basel

24. 01. 1910

language Deutsch

Schlagwörter: Publikationsversand Museen Fischereigeräte Dankschreiben Politik- und Zeitgeschichte Materielle Sammlung Ethnologie, Anthropologie, Volkskunde Universitäre Lehre Universität Basel Rumänien Schuchardt, Hugo (1909) Schuchardt, Hugo (1903) Schuchardt, Hugo (1904) Schuchardt, Hugo (1906)

Zitiervorschlag: Eduard Hoffmann-Krayer an Hugo Schuchardt (03-04810). Basel, 24. 01. 1910. Hrsg. von Silvio Moreira de Sousa (2017). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.1723, abgerufen am 29. 03. 2024. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.1723.

Printedition: Sousa, Silvio Moreira de (2016): Überreste eines Netzwerks. Die Korrespondenz von Eduard Hoffmann-Krayer und Johan Hendrik Gallee mit Hugo Schuchardt. In: Grazer Linguistische Studien. Bd. 85., S. 145-164. http://unipub.uni-graz.at/gls/periodical/pageview/1572584.


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Basel 24.I.10

Hochverehrter Herr Hofrat,

Soll ich mit dem Dank od. der Entschuldigung beginnen? Schon lange quält mich das Gewissen, dass ich Ihre freundlichen Zeilen vom 9. Nov. v. J. noch nicht verdankt habe, und nun mahnt mich Ihre freundliche Sendung neuerdings. Ich habe Ihren Aufsatz1 mit lebhaftem Interesse und großem Gewinn gelesen. Mein Wissen ist, wie nicht anders zu erwarten war, restlos in dem Ihren aufgegangen; ich habe aber auch gar nichts zu geben, nur zu nehmen. Sind Sie unserm Gōn nicht näher getreten. Ein interessantes Wort der Zürcher Schiffer ist: štrụmǝ f. Windstrich, der sich durch lokales Kräuseln d. Wassers bemerkbar macht. – Mein Museum habe ich diesen Winter |2| so ziemlich vernachläßigen müssen, da die deutsche Metrik (Kolleg) mich jetzt ganz in Beschlag nimmt; doch hoffe ich im Sommer umso energischer dafür zu arbeiten. Eine „Pur’n“ (f.) Aalkorb in Flaschenform habe ich im Dezember aus d. Umg. v. Bremen erhalten, anderes Fischereigerät steht mir aus Friesland u. Rumänien in Aussicht. Wenn [Sie] mir Bezugsquellen angeben können, bin ich Ihnen herzlich dankbar. – Ihren Brief hoffe ich in d. Osternferien beantw. z. können.

Achtungsvollst Ihr sehr ergebener
E. Hoffmann-Krayer

Tappolet2 lässt f. Ihre frdl. Grüße bestens danken.


1 Vermutlich ist folgender Artikel gemeint: Schuchardt, H. 1909. ‚Gurna; pisterna (zu Ztschr. '03, 107 f. '04, 362 f. '06, 748)‘. In Zeitschrift für romanische Philologie 33: 84 [Archiv-/Breviernummer: 583]. Schuchardt behandelte früher die Etymologien von ‚cisterna‘ und ‚gurna‘: Schuchardt, H. 1903. ‚Lat. īlex; lat. cisterna‘. In Zeitschrift für romanische Philologie 27: 105-110 [Archiv-/Breviernummer: 442]; Schuchardt, H. 1904. ‚Lat. cisterna (zu Ztschr. XXVII, 105 ff. 623 f.)‘. In Zeitschrift für romanische Philologie 28: 362-363 [Archiv-/Breviernummer: 474A]; Schuchardt, H. 1906. ‚Romano-griechisches‘. In Zeitschrift für romanische Philologie 30: 747-749 [Archiv-/Breviernummer: 521].

2 Ernst Tappolet (1870-1939) war ein Schweizer Romanist. Er korrespondierte ebenfalls mit Schuchardt, siehe die Edition Hausmann 2016.

Faksimiles: Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen, Creative commons CC BY-NC https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0/ (Sig. 04810)