Leo Spitzer an Hugo Schuchardt (103-10864) Leo Spitzer Bernhard Hurch Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.1691 103-10864 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 10864 Leo Spitzer Papier Karte (Postkarte) 2 Seiten Wien 1917-10-12 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Bernhard Hurch 2006 Leo Spitzers Briefe an Hugo Schuchardt Berlin Walter de Gruyter Bernhard Hurch 2014 Die Korrespondenz zwischen Leo Spitzer und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Leo Spitzer Wien 1917-10-12 Hugo Schuchardt Wien-Fluss 16.38409,48.2088 Korrespondenz Leo Spitzer - Hugo Schuchardt Korrespondenz Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
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Wien 12. X. Verehrter Herr Hofrat,

Ich finde ja eben, "Umsatteln" infolge eines Krieges sei ein Umfallen, wie es in den Kreisen der deutschen Universitätsprofessoren so schön sichtbar war zu Beginn dieses Krieges. Daß Ettmayer Ihre Worte mißverstanden hat, überrascht mich nicht: er gehört wohl zu den "Loyalen". Mein Urteil über ihn ist nicht günstig, ich finde ihn nicht bedeutend, wissenschaftlich von vornherein nicht (auch bevor er in Wien war), und menschlich seit einem Auftritt mit ihm auch nicht. Welche Geschmacklosigkeit, Ihnen von "Erbitterung" und als "Sehr geehrter Herr Hofrat" zu schreiben. Wenn ich als Ihr Schüler (aber nicht Hörer) "verehrt" (einer Empfindung gemäß) schreiben kann, so ist für ihn "geehrt" wenig. – Brüsk werde ich bei einem Zusammentreffen seine Adresse abverlangen.

[Anm.: Satz im Original entfernt]

Jellinek meint: "Kronfleisch habe ich vor Jahren zu essen bekommen, es war ganz entschieden etwas anderes als Krenfleisch, eine Art Rindfleisch".

Das Lob, das Sie meinem dolce stil (vecchio?) und meiner romanisierten Romancierhaftigkeit zollen, ist doch wohl ein Tadel, und ich weiß nicht ob nur im Munde der "Zunft" oder auch in Ihrem. "Sensationslüsternheit" vollends wird Kammerer vorgeworfen und färbt wohl in manchen Kreisen auch auf mich ab, weil ich sein Freund (nicht ein Gleichgesinnter) bin. Richtig scheint, daß ich urspr. als Literat gefühlt habe, während ich durch meine Studien linguistisch denken lernte – und von Zeit zu Zeit: grattez le néolinguiste et vous trouverez le ... néophilologue!

4 Druckfehler. Oh weh! Bedenken Sie aber, daß es Kriegsdruckfehler, also Druckfehler-Ersatze sind: Schuld ist ja der Umstand, daß einem nicht genügend Korrekturen gesandt werden.

Wer ist der Trombetti-Feind? Es klingt nach Edw. Schröder und anderen Allzuernsten die von Nietzsche nicht "romanisiert" sind (in ihrer Lebensanschauung).

Ergebenste Grüße Spitzer