Leo Spitzer an Hugo Schuchardt (99-10860) Leo Spitzer Bernhard Hurch Institut für Sprachwissenschaft, Karl-Franzens-Universität Graz Zentrum für Informationsmodellierung - Austrian Centre for Digital Humanities, Karl-Franzens-Universität Graz GAMS - Geisteswissenschaftliches Asset Management System Creative Commons BY-NC 4.0 2022 Graz o:hsa.letter.1686 99-10860 Hugo Schuchardt Archiv Herausgeber Bernhard Hurch Karl-Franzens-Universität Graz Österreich Steiermark Graz Karl-Franzens-Universität Graz Universitätsbibliothek Graz Abteilung für Sondersammlungen 10860 Leo Spitzer Papier Karte (Postkarte) 2 Seiten Wien 1917-09-22 Hugo Schuchardts wissenschaftlicher Nachlass (Bibliothek, Werkmanuskripte und wissenschaftliche Korrespondenz) kam nach seinem Tod 1927 laut Verfügung in seinem Testament als Geschenk an die UB Graz. Bernhard Hurch 2006 Leo Spitzers Briefe an Hugo Schuchardt Berlin Walter de Gruyter Bernhard Hurch 2014 Die Korrespondenz zwischen Leo Spitzer und Hugo Schuchardt Hugo Schuchardt Archiv Bernhard Hurch

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Hugo Schuchardt Archiv

Das Hugo Schuchardt Archiv widmet sich der Aufarbeitung des Gesamtwerks und des Nachlasses von Hugo Schuchardt (1842-1927). Die Onlinepräsentation stellt alle Schriften sowie eine umfangreiche Sekundärbibliografie zur Verfügung. Die Bearbeitung des Nachlasses legt besonderes Augenmerk auf die Erschließung der Korrespondenz, die zu großen Teilen bereits ediert vorliegt, und der Werkmanuskripte.

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Leo Spitzer Wien 1917-09-22 Hugo Schuchardt Wien-Fluss 16.38409,48.2088 Korrespondenz Leo Spitzer - Hugo Schuchardt Korrespondenz Neue Freie Presse Französisch Wissenschaft Sprachwissenschaft Brief Deutsch
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Wien, 22. IX. Verehrter Herr Hofrat,

Elise Richters boche-Aufsatz gelesen – und über die Aufmachung empört, ja wohl: wozu diese feldgraue Adjustierung, wozu die Amazonen-Walküren-Jungfrau v. Orléans-Akzente zu Anfang und Schluß des Artikels, wozu die falsche Behauptung, boche sei ein corpus delicti gegen seine Sprecher. Ferner das "Bedürfnis nach Rohheit" (wie verträgt sich damit, daß darin eine sprachliche Spiegelung der Sprecher gesehen wird, das aus Ihrem Artikel zitierte Wort von der "schlaffen Hülle, die jetzt mit giftiger Luft aufgeblasen ist" – ist die Hülle schlaff, dann ist sie eben künstlich aufgeblasen!) – und am Schluß gar die "Siege". Zuviel für meine wenig blutrünstigen Nerven! Auch finde ich es gar nicht so großartig, daß deutsche Sprachforscher sich mit der Etymologie des Kriegswortes beschäftigen. Das ist "Neue Freie Presse" dort wo sie am N.Fr.Pr.-haftesten ist! Auch das "tonmalende Element" ist eine Täuschung: es liegt Lautumdeutung vor (kuš ist uns auch furchtbar barsch, zum Hund gesprochen, couche im Frz. heißt aber alles Mögliche Harmlose; slav. bož- ist gar nicht Ausdruck "beleidigender Verachtung"). El.R. ist selbst in die Hasseswelle hineingeraten, die sie beschreibt.

Über "lateinisches Wb." etc. ließe sich sagen, was Marty, Die logische, lokalistische u. andere Kasustheorien S. 80 Anton Marty, Zur Sprachphilosophie: die 'logische', 'lokalistische' und andere Kasustheorien . Halle a.S.: Niemeyer 1910. über "italienische Reise" sagt: "'italienische Reise' und 'italienischer Wein' sehen sprachlich und syntaktisch gleich aus. Aber die Syntaxe ist äquivok. Im letzten Fall bezeichnet sie eine Determination durch eine Korrelation oder relative Bestimmung, im ersten Falle eine Korrelation (die schon in 'Reise' angedeutet ist) mit Determination? Also handelt es sich auch dort um eine Äquivokation.

Ergebenste Grüße Spitzer