Leo Spitzer an Hugo Schuchardt (49-10811)
von Leo Spitzer
an Hugo Schuchardt
31. 12. 1916
Deutsch
Zitiervorschlag: Leo Spitzer an Hugo Schuchardt (49-10811). Wien, 31. 12. 1916. Hrsg. von Bernhard Hurch (2014). In: Bernhard Hurch (Hrsg.): Hugo Schuchardt Archiv. Online unter https://gams.uni-graz.at/o:hsa.letter.1620, abgerufen am 06. 06. 2023. Handle: hdl.handle.net/11471/518.10.1.1620.
Printedition: Hurch, Bernhard (2006): Leo Spitzers Briefe an Hugo Schuchardt. Berlin: Walter de Gruyter.
31/XII.
Verehrter Herr Hofrat,
Aus Ihrer Karte klingt ein ungehaltener Ton
a) weil ich Ihre Kräfte überschätze:
Rechtfertigung:
a) ich beurteile unwillkürlich Ihre Kräfte nach Ihren so jugendlich frischen Arbeiten
b) ich beurteile Sie unwillkürlich nach meinem 70jährigen schwer (blasen-)kranken Vater, der munter und frisch wie ein Jüngling ist.
b) weil ich Sie um Rat in der Verleger-Angelegenheit bitte.
Rechtfertigung:
a) Das Anbot Thuraus kam später als die auf Ihre gütige Intervention erfolgte Antwort L & L's1
b) L & L hat nichts definitives geantwortet, daher habe ich von ihm keine Zusage bis zur Stunde. Macht er die, so bin ich ja zufrieden. Kleine Zugeständnisse macht man gern in den Tagen des russischen Friedensanbots.
Und nun zum Schluß: non se lo abbia a male.
Ergebenste Grüße
Spitzer
1 Leuschner & Lubensky, Graz.